2021 war für die Ski-Flughäfen nahezu ein Totalabsturz
Von Christian Willim
Skitouristen ein- und wieder ausfliegen. Das ist das Kerngeschäft der Flughäfen Innsbruck und Salzburg in den beiden Landeshauptstädten der Tourismusbundesländer im Westen Österreichs.
Und das erklärt, warum die Bilanz für das zweite Corona-Pandemiejahr noch fataler ausfällt, als jene für das erste. 2020 beendete der erste harte Lockdown die Wintersaison Mitte März zwar schlagartig. Aber ein wichtiger Teil des Geschäfts war bis dahin schon eingefahren.
Totalausfall der Wintersaison
Der vergangene Winter fiel für den Tourismus jedoch komplett ins Wasser. Und damit war das Jahr 2021 auch für den Flughafen Salzburg, Österreichs größtem Bundesländerflughafen, quasi ein Totalausfall.
Mit nicht ganz 300.000 Passagieren wurde im Vorjahr gerade einmal ein Sechstel der Fluggäste aus Vor-Corona-Zeiten abgefertigt. Das ist noch einmal ein Minus von 55,2 Prozent im Vergleich zu 2020.
Die Cashcow Wintertourismus macht normal 40 Prozent des Jahresgeschäfts aus. Statt der üblichen gut 800.000 Passagiere in der Skisaison waren es nur mehr rund 3.000, sagte Airport-Sprecher Alexander Klaus am Donnerstag.
Massiver Einbruch
Der massive Passagier-Rückgang 2021 geht somit eindeutig auf das Konto des völlig eingebrochenen Tourismus. Im gesamten Jahr wurden lediglich 21.140 Charter-Touristen (2020: 169.999) abgefertigt, das sind deutlich weniger als an einem einzigen Winter-Samstag in früheren Zeiten: „An Spitzentagen waren es bis zu 30.000“, sagte Klaus.
Am Flughafen Innsbruck sieht die Bilanz ebenfalls finster aus. Im gesamten ersten Halbjahr 2021 wurden dort nur 15.000 Passagiere gezählt. Das sei „normalerweise das Aufkommen an einem guten Wintersamstag“, wird auch dort ein Vergleich mit dem so wichtigen Ski-Geschäft gezogen.
„Nach dem Ausfall der Wintersaison war schon zu Beginn des Jahres klar, dass dies ein sehr schwieriges Jahr wird“, blickte Flughafen-Geschäftsführer Marco Pernetta am Donnerstag zurück. Im Ergebnis wurden im Jahr 2021 125.495 Jahrespassagiere verzeichnet. Das entspricht etwa einem Minus von knapp 90 Prozent im Vergleich zum Jahr 2019.
Der Sommer, eigentlich nicht mehr als ein Zusatzgeschäft, lief 2021 dafür besser als im Jahr zuvor. Im Herbst musste der Flughafen allerdings für vier Wochen sperren, um die Generalsanierung der Piste über die Bühne zu bringen. Und im Dezember hieß es schon wieder: Lockdown.
Positive Zeichen
Dafür sei der Start in die laufende Wintersaison besser gelaufen, als erwartet, so Pernetta. „Das gibt Hoffnungen für die weiteren Entwicklungen. Obwohl vom Lockdown überschattet, war der Dezember 2021 der stärkste Monat des Jahres.
Und an den ersten beiden Januarwochen dieses Jahres seien jeweils wieder 10.000 Passagiere abgefertigt worden. Große Hoffnungen setzt man am Flughafen auf die für das Geschäft wichtigsten Monate: Und das sind eben Februar und März.