Zwei weitere Betrugsopfer bei Wohnungssuche im Ausland
Der 22-jährige Ulrich S. aus Linz traute seinen Augen nicht, als er vorige Woche im KURIER über die Welser Studentin Elisabeth Z. las, die im Internet bei ihrer Wohnungssuche um 900 Euro betrogen worden war. Denn Ulrich teilt ein ähnliches Schicksal wie die Welser Studentin. Auch er suchte eine Unterkunft in der holländischen Stadt Utrecht und auch er verlor dabei Geld an das „Phantom“. Das Einzige, wodurch sich die beiden Fälle unterscheiden: Gab sich der Täter im Fall der Studentin als Arthur R. aus, so entlockte er dem Linzer das Geld als Sören W.
Spurensuche
Der Linzer Student forschte privat nach und fand den echten Sören, einen Physikstudenten aus Hannover, der ebenfalls auf das Wohnungsinserat des mutmaßlichen Betrügers reagiert hatte. Dieser ermittelte die IP-Adresse des Inserenten und zog rechtzeitig die Notbremse. Geld bekam der Betrüger keines von ihm: „Er war ausweichend, wenn ich kritisch nachgefragt habe. Es gab immer mehr Unstimmigkeiten, die mich stutzig gemacht haben.“ Seinen Personalausweis benutzte der Betrüger, um das Vertrauen des Linzers zu gewinnen, weiß Sören jetzt und hat den Kontakt abgebrochen.
„Die Vorgehensweise ist bei uns dreien sehr ähnlich. Jedes Mal gab er sich freundschaftlich und forderte plötzlich lächerliche Summen“, erklärt Ulrich, der die Polizei eingeschaltet hat. Sein Anwalt gab den Fall jedoch zu den Akten. Es wäre ein „Verlustgeschäft“, einem Phantom nachzujagen, das ständig das Gesicht wechselt. Ulrich vermutet, dass der Betrüger stets die Identität des letzten Opfers annimmt, um seine Spuren zu verwischen und von London aus agiert. Solange der Schaden unter 5000 Euro liegt, schalten sich die englischen Behörden aber nicht ein.