Vom Aussterben bedrohter Vari hat Nachwuchs im Zoo Schmiding
Das Team des Zoo Schmiding in Krenglbach bei Wels freut sich erneut über besonders seltenen Nachwuchs. "Ein schwarz-weißer Vari erblickte das Licht der Welt und zeigt sich jetzt schon ziemlich aufgeweckt den Besuchern", ist Tierpflegerin Selina Wiener, Tierpflegerin im Zoo Schmiding.
Die Vari-Familie kümmere sich sorgsam um den Nachwuchs. Schwarz-weiße Varis zählen zu den Lemuren und sind in ihrer Heimat, der Insel Madagaskar, vom Aussterben bedroht.
„Die ersten Wochen verbrachte das Jungtier geschützt in der Wurfbox, denn Varibabys sind in den ersten Lebenswochen völlig unselbständig, fast so wie Menschenbabys. Sie können sich noch nicht einmal alleine an der Mutter festkrallen“, weiß die Tierpflegerin, „doch der jüngste Familienzuwachs lernt schnell und zeigt sich mittlerweile schon ausgesprochen aktiv."
Inzwischen unternehme er schon erste Kletterversuche und sei dabei, jeden Winkel des Geheges zu erkunden. "Ein Glück, dass Lemuren von Natur aus geschickte Kletterer sind. Mit ihrem langen Schwanz fällt es ihnen leicht, die Balance zu halten", schmunzelt Selina.
Soziale Tiere
Varis seien sehr soziale Tiere, so kümmern sie sich auch gemeinsam um den Nachwuchs, was laut der Tierpflegerin gerade bei Primaten unüblich sei. Bei dieser Lemurenart funktioniere das gut: "Ist die Mutter auf Futtersuche, springen gleich mehrere Aufpasser für sie ein und bewachen das Nest, bis sie wieder zurückkommt", erläutert die Tierpflegerin.
Varis – vom Aussterben bedrohte Lemuren
Über 70 Prozent aller madagassischen Tier- und Pflanzenarten sind endemisch, kommen also an keinem anderen Ort der Welt vor – so auch die Varis. Die schwarz-weißen Lemuren sind vom Aussterben bedroht, informiert der Zoo in einer Aussendung.
Schuld daran ist vor allem die Abholzung der Regenwälder was den Tieren den Lebensraum nimmt. Varis werden aber auch besonders häufig gejagt. Grund dafür ist vor allem ihre Tagaktivität und ihre lauten Rufe, die sie zu einem leichten Ziel für Jäger machen. Die IUCN, die die "roten Listen" für gefährdete Tierarten führt, schätzt, dass die Gesamtpopulation in den letzten 21 Jahren um über 80 Prozent zurückgegangen ist.