Chronik/Oberösterreich

Konkurrenz für die Kulturhauptstadt "einen Axtwurf" entfernt

Die Gemeinden des Salzkammerguts haben sich – erstmals in der Geschichte der europäischen Kulturhauptstadt – zu einer gemeinsamen Region als Austragungsort dieses Titels zusammengeschlossen. Alle Gemeinden? Nein, denn die drei Wolfgangsee-Gemeinden St. Wolfgang, St. Gilgen und Strobl haben ihr eigenes, großes Fest.

Jenes, das dem 1.100. Geburtstag des Heiligen Wolfgang, dem Namensgeber des Sees, gewidmet ist.

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Ein erster Höhepunkt dieses eigenen Jubiläumsjahres parallel zur Kulturhauptstadt wurde jetzt fixiert: „Wolf - das Mystical“. Ein Musical, zu dem der Schriftsteller Franzobel das Libretto geschrieben hat. Er stellt den 1052 heiliggesprochenen Bischof, um den sich zahlreiche Legenden ranken, in den Mittelpunkt des Geschehens.

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Seine angeblichen Wunder, sein zeitweiser Rückzug ins Eremitenleben, seine Begegnungen mit dem Teufel und nicht zuletzt sein legendärer Axt-Weitwurf von der Höhe des Falkensteins zum kilometerweit gelegenen heutigen Kirchenstandort bieten allerlei Anhaltspunkte für das „Mystical“, zu dem der Südtiroler Komponist Gerd Hermann Ortler die Musik geschrieben hat. Die Uraufführung ist für den 23. Mai 2024 geplant.

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Ungefähr diesen schon angesprochenen legendären Axtwurf des Heiligen Wolfgang entfernt von Bad Ischl, der Bannerstadt der europäischen Kulturhauptstadt, wird der Namenspatron des Sees und vieler anderer Gemeinden nun im kommenden Jahr mit einem großen Kulturprogramm im kommenden Jahr gewürdigt.

Ein Kontrapunkt?

Zufall oder Kontrapunkt zur Kulturhauptstadt? Über einen Konflikt mit der Kulturhauptstadt, oder über mögliche Anknüpfungspunkte, will der Bürgermeister von St. Wolfgang, Franz Eisl (ÖVP), jetzt (noch) nicht sprechen – das erfolge bei der offiziellen Präsentation des Musicals und Jubiläumsjahrs Mitte November.

Er und seine beiden Kollegen aus St. Gilgen und Strobl haben sich aber schon lange gegen eine aktive Beteiligung der Wolfgangsee-Gemeinden am Projekt Kulturhauptstadt entschieden.

Für die Aufführungen erhält der Wolfgangsee eine Seebühne, die von dem Wiener Architekten Eduard Neversal geplant wurde. Sie wird vor dem Ferienhort in Ried bei St. Wolfgang errichtet und soll rund 800 Plätze bieten. Die Zuschauer sollen per Schiff zum Aufführungsort gebracht werden.

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Beliebter Pilgerort

St. Wolfgang war schon im Mittelalter ein bekannter Wallfahrtsort mit bis zu 80.000 Pilgern jährlich. Die „Wolfgangwege“ führen von weit her an den Wolfgangsee. Das „Wolfgangjahr“ wird aber auch in vielen anderen der rund 150 „Wolfgang-Orte“ in Mitteleuropa begangen.

In den drei Wolfgangseegemeinden St. Wolfgang, Strobl und St. Gilgen soll es Ende April ein Fest geben, bei dem Brauchtum und Volkskultur im Mittelpunkt stehen. Ab 28. April soll dann das Kunstfestival „Art Circle International“ auch Künstler an den Wolfgangsee locken.

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Die europäische Kulturhauptstadt Salzkammergut hat in Oberösterreich nicht nur mit dem Heiligen Wolfgang sozusagen Konkurrenz aus dem eigenen Land. Denn im Linzer Zentralraum steht das kommende Kulturjahr ganz im Zeichen Anton Bruckners. Dem 200-Jahr-Jubiläum des Komponisten ist deshalb auch der prestigeträchtige Pausenfilm das diesjährigen Neujahrskonzerts gewidmet.

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Der Ischler Walzer

Dafür erklingt erstmals beim Neujahrskonzert der „Ischler Walzer“ aus dem Nachlass von Johann Strauss Sohn. Und mit dem Walzer führt auch die Balletteinlage zum Auftakt in die Kulturhauptstadt-Region „Bad Ischl Salzkammergut 2024“.

Gedreht wurde in der Kaiservilla und im Marmorschlössl, das Kaiser Franz Joseph einst für Kaiserin Elisabeth als Rückzugsort errichten ließ. Zuvor sollen Bilder aus Bad Ischl und Umgebung Lust auf die Region machen.