Chronik/Oberösterreich

„Wir sind ganz schnell vor Ort“

Freitagfrüh war es so weit. Ein Jäger bemerkte bei seinem morgendlichen Reviergang ein helles Licht und Rauchentwicklung im Bereich des Gspranggupfes bei Bad Ischl. Er alarmierte den Notruf 122. Die Ischler Feuerwehr rückte an und verschaffte sich mit Hilfe einer Drohne einen Überblick, das Fluggerät zeigte beim zweiten Versuch den Brandort an.

Ein Polizeihubschrauber wurde angefordert, um einen Erkundungsflug durchzuführen, ein weiteres Team machte sich zum Hochjoch auf. Vor dort aus konnte ein Brand 500 Meter unterm dem Gspranggupf festgestellt werden. Auch die Fußmannschaft traf ein, es gab mehrere Schwellbrände. Es wurde ein Standort für die Befüllung des Löschwasserbehälters des Hubschraubers gesucht. Nachdem die Wassersituation sehr kritisch war und kein geeigneter Landeort gefunden werden konnte, wurde eine Wiese in Mitterweißenbach ausgewählt. Als Saugstelle diente der Traunfluss.

„Wir sind auf Waldbrände wie diesen gut vorbereitet“, sagen Markus Mayr und Dietmar Lehner vom Katastrophenschutz des oberösterreichischen Landesfeuerwehrkommandos auf Anfrage des KURIER. „Wenn Leute einen Brand sehen, alamieren sie unsere Einsatzkräfte. Das heisst, wir erwischen den Brand ziemlich am Anfang. Wir haben ihn oft schon 20 Minuten nach Entdeckung gelöscht.“

„Dazu braucht es ein engmaschiges Netz, das wir mit unseren freiwilligen Feuerwehren haben. Wir sind ganz schnell vor Ort“, so Lehner. „Der Waldbrand wird von der ersten Minute an bekämpft.“ In anderen Ländern ist das wesentlich anders. Da gibt es zum Beispiel weite, unbewohnte Waldflächen wie in Schweden oder kein so gut ausgebautes Freiwilligennetz wie in Griechenland. „Wenn der Waldbrand aber eine gewisse Dimension annimmt bzw. in einer Gegend ist, die schwer zugänglich sind, haben wir unsere Sonderdienste, die speziell ausgebildet und mit Sonderausstattungen ausgerüstet sind.“ Es geht hier um Löschwasserbehälter, die durch Hubschrauber auf den Berg geflogen werden. Dort wird das Wasser entweder direkt vom Hubschrauber versprüht oder in einen größeren Hochbehälter, der 3000 l umfasst, entleert. Dieser Hochbehälter muss auch raufgeflogen werden. Ebenso die Pumpen, die Schläuche und die Einsatzkräfte.

„Von dort arbeiten dann die Bodentruppen, die viel gezielter löschen können als die Hubschrauber“, so Markus Mayr. Es gebe für die Einsatzleute auch eigene Wasserrucksäcke.

Um vorbereitet zu sein, wurden Flughelfer-Stützpunkte und Stützpunkte für die Waldbrandbekämpfung eingerichtet: in St. Agatha bei Bad Goisern, in Windischgarsten, Reichraming, Scharnstein, Kirchdorf, Wels, Steyr, Linz und Rohrbach. In Scharnstein ist sogar Kraftstoff für die Hubschrauber gelagert.

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