Wende: Anwalt will Suizid beweisen
Eine überraschende Wende gibt es im Mordfall der 27-jährigen Sandra R. aus Auberg im Mühlviertel: Der Tatverdächtige Josef G. hat den Anwalt gewechselt. Dieser möchte – salopp formuliert – aus dem anfänglich angenommenen Suizid, der sich als Mord entpuppte, wieder einen Suizid machen.
Die Entscheidung, ob Müller seine Expertise abgeben soll, liegt nun bei der Staatsanwaltschaft Linz. Sprecher Philip Christl bestätigt, dass der Beweisantrag derzeit geprüft wird und betont: „Es besteht weiterhin dringender Tatverdacht.“
Mauhart scheint sich seiner Sache sehr sicher zu sein: „An diesem Gutachten geht kein Weg vorbei. Es gibt nichts – weder Zeugen, noch ein Motiv – das objektiv auf einen Mord hinweist.“ Die DNA-Spur des 29-Jährigen aus der Wohnung des Opfers „beweist gar nichts. Außer, dass mein Mandant einmal bei ihr war. Das hat er auch nie bestritten“. Sandra R. und Josef G. waren vor vier Jahren ein Paar. Laut engen Freunden sei der Arbeiter aus Walding bei Linz damals „sehr besitzergreifend“ gewesen und habe die Trennung nie überwunden.
Kurz vor ihrem Tod hat er wieder Kontakt mit ihr aufgenommen – das gehe aus diversen SMS hervor, bestätigt Mauhart. „Sie hatten eine freundschaftliche Beziehung, die auch von ihrer Seite gepflegt worden ist.“
Stranguliert
Über den Umschwenk der Verteidigung sagt die Mutter der Toten, Hilde R.: „So etwas kann man nicht ernst nehmen. Sandra hätte sich niemals umgebracht – das weiß jeder, der sie kannte.“