Chronik/Oberösterreich

Tödlicher Unfall mit Notstromaggregat: Defekte Geräte im Umlauf

Ein tödlicher Unfall mit einem Notstromaggregat am Montag in Vöcklabruck steht in Zusammenhang mit einer Betrugsserie: Im Vorjahr verkauften fahrende englische oder irische Händler defekte Aggregate, die nur Schrottwert hatten. Das Gerät, das bei dem Unfall in Flammen aufgegangen ist, stammt aus dieser Serie, bestätigten Polizei und Staatsanwaltschaft am Mittwoch einen Bericht des ORF Radio OÖ.

Im August und September hatten fahrende Händler u.a. im Bezirk Kirchdorf Notstromaggregate feilgeboten. Diese waren aber praktisch wertlos und zudem brandgefährlich: Nicht nur, dass die Leistung äußerst gering ist, das CE-Zeichen sowie die - falsch geschriebene - Angabe "Weatrer Proof" (statt "Weather Proof", Anm.) gefälscht sind und Typenschild sowie TÜV-Zertifikat fehlen, auch ein fataler Sicherheitsmangel wurde entdeckt: Bei einem Kurzschluss kommt es nicht zur sofortigen Abschaltung des Stromkreises, was laut Polizei höchste Brandgefahr bedeute.

Zwölf Fälle, in denen Leute ein solches Aggregat gekauft hatten, wurden nach einer Warnung der Exekutive im Herbst bekannt. Dass noch weitere dieser Geräte in Umlauf waren, zeigt der tödliche Unfall vom Montag: Als ein 50-Jähriger bei seinem Notstromaggregat Benzin nachfüllte, kam es zu einer Explosion oder einer Stichflamme und der Mann erlitt tödliche Verbrennungen. Die Staatsanwaltschaft Steyr ermittelt gegen vorerst unbekannte Täter.

Polizei und Staatsanwaltschaft warnten am Mittwoch eindringlich vor den von diesen Händlern erworbenen Notstromaggregaten. Man solle sie keinesfalls in Betrieb nehmen und natürlich auch nicht weiterverkaufen. Hinweise zu den Verkäufern sind erbeten.