Chronik/Oberösterreich

Stift Hohenfurth: "Wir waren Opfer, nicht Täter"

Unter den zehn Mönchen des Zisterzienserstiftes Hohenfurth (Vyšši Brod) herrscht eine gewisse Nervosität. Sie warten auf die Entscheidung des obersten Verwaltungsgerichtshofes in Prag, ob sie 2400 Hektar Wald an den tschechischen Staat zurückgeben müssen, die ihnen vorher vom Staat im Zuge der Restitution rückerstattet worden waren. Es wird dem Stift plötzlich vorgeworfen, mit den Nazis kollaboriert zu haben, weshalb sie unter die Benesch-Dekrete fielen. „Wir waren doch Opfer der Nazis“, sagt Prior Pater Justin zu den Besuchern aus Oberösterreich.. Mönche seien 1941 ins KZ gekommen, das Kloster sei beschlagnahmt worden, die SS habe die Bildersammlung Hitlers im Stift untergebracht. 1948 hätten die Kommunisten das Kloster neuerlich geschlossen.


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Nach der Wende haben Mönche 1990 die erste Messe gefeiert. Die Erlöse aus dem Wald sichern dem Kloster eine wirtschaftliche Grundlage. Die verfallenen Gebäude werden renoviert. Die Mönche beten sieben Mal täglich, das erste Mal um 3.45 Uhr, das letze mal um 19.30 Uhr. Das Kloster beherbergt Kulturschätze wie das Zawischkreuz oder die Böhmerwald-Madonna).

Österreichische Provinz

Das Stift Hohenfurth liegt in unmittelbarer Nähe zur österreichischen Grenze, es ist von Bad Leonfelden nur ein paar Kilometer entfernt. Eine 27-köpfige Delegation von von Pro Oriente Linz hat das Kloster, das zur österreichischen Provinz gehört, besucht.

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