Seppy aus dem Puppentheater lernt: Zu viel des Guten ist auch nicht ratsam
von Christa Koinig
Ich war kürzlich auf einem Erdbeerenfest. Mitten auf dem großen Erdbeerfeld war eine Bühne aufgebaut, Musikanten haben musiziert, viele Kinder und große Leute waren da und natürlich ganz viele rote Erdbeeren, die man selber pflücken in ein Körbchen geben konnte. An der Kassa wurde die Ernte abgewogen und der süße Inhalt bezahlt.
Natürlich durfte man auch Erdbeeren direkt am Feld verkosten, diese musste man nicht bezahlen, es waren also kostenlose Erdbeeren zum Kosten, einfach köstlich! Ich habe genascht und genascht, bis ich mich kaum mehr rühren konnte.
Auf einmal hab’ ich einen eigenartigen roten Ausschlag bekommen, an den Armen, im Gesicht und sogar auf den Beinen, sodass ich selber beinahe ausgesehen habe wie eine Erdbeere.
Ungutes Kribbeln im Bauch
Dann hat es noch dazu in meinem Bauch zu zwicken begonnen. Mit den roten Flecken und dem seltsamen Kribbeln im Bauch machte ich mich schnell auf den Weg nach Hause. Omama hat mir Wasser mit Zitronensaft zu trinken gegeben und langsam sind die Flecken verschwunden.
Die Erdbeeren haben aber noch länger in meinem Bauch herumrumort, und dieses Gefühl war nicht so gut. Omama wusste natürlich, was passiert war, und sie hat gemeint: „Egal, was du tust, zu viel des Guten ist nicht immer gut!“
Ich hab’ mich aufs Sofa gelegt, das tat mir gut. Dann bin ich eingeschlafen und das war auch noch gut, doch als ich wieder wach wurde, war’s draußen dunkel, und das war gar nicht gut! Ich hatte nämlich unsere Nachmittagsvorstellung verschlafen, wo ich die Hauptrolle hätte spielen sollen. Wie immer hatte Omama recht. Zu viel des Guten ist nicht immer gut.
Christa Koinig ist künstlerische Leiterin des Linzer Puppentheaters.