Chronik/Oberösterreich

Sargnagel-Comics gegen Sexismus: Linz provoziert mit Kampagne

Österreich hat ein Problem. Sexismus und Gewalt an Frauen gehören immer noch zur Tagesordnung. 

Laut Statistik Austria hat jede dritte Frau zwischen 18 und 74 Jahren körperliche und/ oder sexuelle Gewalt erlebt, ein Viertel musste bereits sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz erfahren.

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Die neue Kampagne gegen Sexismus der Stadt Linz soll bewusst provozieren. Mit vier Comics wird auf Geschlechtervorurteile, Femizide, sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz und sexistisches Anspruchsdenken aufmerksam gemacht.

Null Toleranz

"Sexismus ist nichts Privates und in unserer Gesellschaft sehr viel weiterverbreitet, als wir es auf den ersten Blick sehen", stellt Fraunstadträtin Eva Schobesberger klar. Die Kampagne soll ein Plädoyer für ein Null-Toleranz-Umfeld für sexistisches Verhalten sein. "In Unternehmen, im gesellschaftlichen Kontext, in den sozialen Medien, genauso wie in jedem anderen Lebensbereich auch."

Es soll eine Mitmachkampagne sein. "Die Menschen sollen Postkarten verteilen und Plakate aufhängen", sagt Schobesberger. Die kann man sich ab sofort kostenlos auf der Webseite des Frauenbüros bestellen.

Ungleichgewicht

Gezeichnet wurden sie von Cartoonistin Stefanie Sargnagel. Auch sie blieb in Vergangenheit nicht von sexistischen Anfeindungen verschont. "Es gab in meiner Karriere viele Provokationen wegen meines Geschlechts. Ich habe viel Online-Gewalt erlebt", erklärt die Künstlerin. Als Frau in der Öffentlichkeit müsse man sich mit Sexismus auseinandersetzen. 

Gerade jetzt merke sie, dass das Thema immer wichtiger werde, je älter sie wird. "Viele meiner Bekannten bekommen Kinder. Die Männer können Karriere machen, weil die Frauen auf die Kinder aufpassen." Es herrsche ein Ungleichgewicht.

Die Künstlerin zeigt die Sujets und erklärt ihre Beweggründe:

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Wer ist Stefanie Sargnagel?

Stefanie Sargnagel ist Cartoonistin und Schriftstellerin aus Wien. Die 37-Jährige wurde durch ihre zynischen Statusmeldungen auf Facebook und Twitter berühmt, die sie mit Geschichten aus ihrer Arbeit als Angestellte in einem Callcenter in vier Büchern veröffentlichte. 

2020 erschien ihr erster Roman Dicht, der Platz 2 der Bestsellerliste des Österreichischen Buchhandels erreichte. 2021 erschien ein Film mit und über sie.

Durch ihre Provokationen gegen die FPÖ wurde Sargnagel immer wieder angefeindet. Seit 2016 ist sie Obfrau der Burschenschaft Hysteria, die sie mitgegründet hat. Hysteria ist ein feministischer Verein, der satirisch die Traditionen der Burschenschaften infrage stellt.