Perg: Tochter (57) lebte noch eine Zeit neben ihren toten Eltern
Nach dem Fund von drei Leichen am Freitag in einem Haus in Perg in Oberösterreich hat die Obduktion bestätigt, wovon die Ermittler bisher ausgegangen waren: Ein 82-Jähriger hat seine 75-jährige Frau und danach sich selbst jeweils per Kopfschuss getötet.
Die 57-jährige Tochter der Frau starb einige Zeit später, die Todesursache ließ sich nicht mehr klären. Es habe aber laut Autopsiebericht keinerlei "mechanische Einwirkung" gegeben, so ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Linz.
Entdeckt wurden die Leichen, weil eine Freundin der Familie sich Sorgen gemacht hatte. Sie und eine Nachbarin verständigten die Einsatzkräfte, die das Haus öffneten.
Mord mit Langwaffe
Die Obduktion stützte, was die Ermittler bereits angenommen hatten: Das Mord- und Suizidgeschehen, bei dem eine Langwaffe im Spiel war, dürfte sich bereits Ende August abgespielt haben. Die massiv beeinträchtigte Tochter der Frau dürfte laut APA noch einige Zeit mit den Toten im Haus gelebt haben. Sie starb erst später, ergab die Autopsie.
Sie sind in einer verzweifelten Lebenssituation und brauchen Hilfe? Sprechen Sie mit anderen Menschen darüber. Hilfsangebote für Personen mit Suizidgedanken und deren Angehörige bietet das Suizidpräventionsportal des Gesundheitsministeriums. Unter www.suizid-praevention.gv.at finden sich Kontaktdaten von Hilfseinrichtungen in Österreich. In Österreich finden Frauen, die Gewalt erleben, u.a. Hilfe und Informationen bei der Frauen-Helpline unter: 0800-222-555, www.frauenhelpline.at; beim Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser (AÖF) unter www.aoef.at; der Wiener Interventionsstelle gegen Gewalt in der Familie/Gewaltschutzzentrum Wien: www.interventionsstelle-wien.at und beim 24-Stunden Frauennotruf der Stadt Wien: 01-71719 sowie beim Frauenhaus-Notruf unter 057722 und den Österreichischen Gewaltschutzzentren: 0800/700-217; Polizei-Notruf: 133)
Die Todesursache der 57-Jährigen konnte nicht mehr ermittelt werden. Eine mechanische Einwirkung - also eine Verletzung etwa durch einen Sturz - wird aber ausgeschlossen.
Ob die auf Hilfe angewiesene Frau verhungert oder verdurstet sei, ließ sich nicht klären. Während die Leichen ihrer Mutter und ihres Stiefvaters eindeutig identifiziert wurden, gelang das bei ihr noch nicht. Die Ermittler hätten aber keinerlei Zweifel an ihrer Identität, ebenso wenig am Tathergang und daran, dass keine vierte Person an dem Geschehen beteiligt war.