Chronik/Oberösterreich

„Papa hatte Tränen in den Augen“

Eigentlich müsste sie ja Maria Süß heißen. „Das hat schon mein Englischprofessor Vogelsang gemeint“, schmunzelt Maria Sauer.   Hinter dem hübschen Aussehen  stecken aber  geballte Kompetenz und reiche berufliche Erfahrung.
Geschenkt wurde ihr nichts, sie hat sich alles erarbeitet. Dass der  neue Bauernbundobmann und Agrarlandesrat Max Hiegelsberger  die 44-Jährige aus  dem niederösterreichischen Großgerharts   zu seiner rechten Hand  bestellt hat, ist wohl eine seiner besten Personalentscheidungen.

Wer sich bei den Bauern durchsetzen will, muss gut aufgestellt sein. Maria Sauer ist geerdet. Sie wuchs  auf einem Hof mit 20 Kühen und Jungvieh auf. Da der Vater als ÖVP-Abgeordneter zum Nationalrat – er ist heute noch Präsident des Roten Kreuzes in Niederösterreich – viel weg war, mussten Maria und ihre Schwester     zupacken. Ausmisten, füttern, melken, Traktor fahren, alles kein Problem. Besonders die Geburt von Kälbern hat sie fasziniert, selbst  wenn sie dafür  um drei Uhr Früh aus den Federn musste.

Die Welt

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Aber sie wollte auch die Welt kennenlernen. Geld für den Urlaub war keines da, deshalb entschloss sie sich für den Tourismus. Auch hier war sie vorbelastet. Die Mutter stammt aus einer Gasthaus-Dynastie  im Weinviertel. Nach der Matura arbeitete sie im Schweizer Wallis als Kellnerin, dann als Animateurin auf Ibiza („eine der besten Schulen des Lebens“).

Es folgte ein Jahr als Direktorin eines Vier-Sterne-Hotels in Tirol. Weil sie sich in einen Oberösterreicher verliebte, zog sie nach Wels. Sie arbeitete bei einem Werbeberater und machte dafür die Konzessionsprüfung. Es folgten neun Jahre im Gastronomiemarketing der Brau Union, bevor sie bei C+C Pfeiffer in Traun als Marketingleiterin anheuerte. Schließlich wechselte sie zum Traktorproduzenten CASE nach Valentin, der u. a. Steyr-Zugmaschinen herstellt. Hier traf sie mit Hiegelsberger zusammen, der sie engagierte. Als sie das ihrem Vater erzählte, „war er total baff. Er hatte Tränen in den Augen.

Die Mutter sieht es differenzierter, weil sie weiß, wie schwierig Politik sein kann.“ Zielstrebigkeit, Konsequenz, und Toleranz nennt sie als ihre Stärken, Geduld gehöre nicht dazu. „Manchmal bin ich etwas zu harmoniebedürftig. Ich gehe grundsätzlich vom Besten in meinem Visavis aus. Das könnte mir als Naivität ausgelegt werden, aber ich bin bisher damit gut gefahren.“ Ihre Hobbys sind Lesen, Kochen, der Garten, ab und zu Malen. Sie ist Fan der Welser Basketballer.
Maria Sauer ist immer noch ledig. „Der Richtige hat mich noch nicht gefragt.“

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