Chronik/Oberösterreich

OÖ mit Restart-Programm für 3.000 Langzeitarbeitslose

Oberösterreich will mit einem Restart-Programm 3.000 seiner derzeit 13.000 Langzeitarbeitslosen in Jobs bringen. Für das „Feuerwehrpaket“, so Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner (ÖVP), nehmen Land, AMS und Gemeinden 80 Mio. Euro in die Hand. Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) erwartet zudem, dass mit Öffnungsschritten wieder Jobs entstehen, wie er bei der Präsentation am Freitag sagte.

OÖ will bis Ende 2022 unter das Vorkrisenniveau von 8.000 Langzeitarbeitslosen kommen.

Bei Menschen, die zu Beginn der Pandemie arbeitslos geworden sind, ist Kocher optimistisch, dass diese relativ leicht wieder Arbeit finden werden, sobald Öffnungsschritte möglich sind, etwa in der Gastronomie. Besonders schwer hätten es hingegen jene, die bereits vorher langzeitarbeitslos waren.

Fünf-Punkte-Plan

Er verwies in dem Zusammenhang darauf, dass heuer bereits 100 Millionen Euro für Förderprogramme von Langzeitarbeitslosen reserviert seien, ergänzend brauche es aber weitere Maßnahmen wie etwa den oberösterreichischen Fünf-Punkte-Plan.

Kernpunkte dieses Plans sind ein betriebliches und ein kommunales Restart-Programm. Das betriebliche, von dem man sich rund 2.000 Jobs erhofft, sieht vor, dass das AMS für zwei Monate zu 100 Prozent und für weitere zehn Monate zwei Drittel der Lohnkosten übernimmt, wenn ein Langzeitarbeitsloser eingestellt wird. Das kommunale Pendant soll bis zu 1.000 Betroffene in Gemeinden unterbringen. Hier übernimmt das AMS den selben Anteil, den Rest teilen sich Land und Gemeinde. Der Bruttolohn soll 1.900 Euro pro Monat betragen.

"Die Luft ausgeht"

Flankiert werden diese Programme von einer Qualifizierungsförderung, bei der das Land Ausbildungskosten von bis zu 5.000 Euro für individuell nötige Weiterbildungsmaßnahmen übernimmt, sowie Informations- ind Orientierungsservices. Gestartet wird mit 1. April. Bis Ende des Jahres kann diese Beihilfe gewährt werden, womit bis Ende 2022 Geld fließt. AMS-Landesgeschäftsführer Gerhard Straßer rechnet damit, dass 70 bis 85 Prozent der durch das Programm Vermittelten auch langfristig ihren Job behalten werden.

Oberösterreich sei zwar „besser durch die Krise gekommen als andere“, aber dennoch sei auch hier die Arbeitslosigkeit mit derzeit rund 40.000 Betroffenen hoch, sagte LH Thomas Stelzer (ÖVP). Dass es in Oberösterreich aktuell aber auch 20.000 offene Stellen gebe, zeige, dass man die Langzeitarbeitslosen begleiten müsse, „damit sie offene Stellen annehmen können“.

Der oö. AK-Präsident Johann Kalliauer sieht „einen Schritt in die richtige Richtung“, pochte aber einmal mehr auf eine Erhöhung des Arbeitslosengeldes, da jenen, die schon sehr lang in Kurzarbeit oder arbeitslos seien, allmählich „die Luft ausgeht“.