OÖ-Landwirtschaftskammer: „Kühe sind keine Klimakiller“
Von Petra Stacher
„Landwirtschaft ist nicht Teil des Problems, sondern ein Teil der Lösung“ – damit nahm Michaela Langer-Weninger, Präsidentin der Landwirtschaftskammer Oberösterreich, am Freitag Bezug auf die Klimakrise.
Der Landwirtschaft laste man zehn Prozent der österreichischen Treibhausgasemissionen an. Dem gegenüber stünde jedoch die fünffache Menge an , die über die Photosynthese der bewirtschafteten Flächen gebunden wird.
„Wir haben unsere Werkstatt unter freiem Himmel“, sagt Langer-Weninger. Deshalb muss vor allem die Landwirtschaft mit den Folgen der Klimakrise kämpfen: Höhere Temperaturen verlangsamen unter anderem Wachstumsprozesse – zu viel Niederschlag zerstört wiederum Pflanzen.
Null-Emission unmöglich
Wegen all dieser Gründe bemühe sich die Landwirtschaft, das Klima zu schützen. Und das gelinge auch: Laut Klimaschutzbericht 2018 des Umweltbundesamts konnte der Beitrag zu den Emissionen in den Jahren seit 1990 deutlich reduziert werden.
Ganz auf null werde die Landwirtschaft laut Langer-Weninger jedoch nie kommen: „Unsere Emissionen sind produktionsbedingt. Solange wir Tiere halten und Pflanzen anbauen, wird es immer Emissionen geben.“
Dank der Landwirtschaft habe der Mensch genügend Nahrung, auch die gewohnte Kulturlandschaft bliebe so erhalten. Zudem können nur Wiederkäuermägen, wie jener von der Kuh, Grünland verwerten. Die Kuh sei also keinesfalls ein „Klimakiller“.
Rund 1,88 Millionen Rinder wurden laut Statistik Austria zum Stichtag 1. Dezember 2019 in Österreich gehalten. Das sind 33.300 weniger als ein Jahr zuvor. Da immer mehr landwirtschaftliche Betriebe aufgelöst werden, die Milchleistung pro Kuh aber steigt, sinkt die Zahl der Kühe in Österreich. Langer-Weninger erklärt damit auch den Rückgang der Emissionsbelastung. Petra Stacher