Trotz Fahrzeugfundes noch keine Spur von Roland Drexler
Von Patrick Wammerl
Die Suche nach dem mutmaßlichen Doppelmörder Roland Drexler läuft weiter auf Hochtouren, am Freitag wurde das Fahrzeug des Täters gefunden. Das teilte die Polizei Oberösterreich mit.
Demnach findet in dem Waldstück im Bezirk Rohrbach ein Großeinsatz der Polizei statt. Ausgerechnet in jenem Revier, in dem Drexler jagdlich aktiv war.
Laut einem Bericht des ORF geht die Polizei davon aus, dass sich Drexler weiterhin im Raum Arnreit und Altenfelden aufhalten könnte. In der Nacht wurden leerstehende Gebäude und ein Wohnwagen durchsucht, in denen sich Drexler verstecken könnte. Mantrailer-Hunde und Hubschrauber-Drohnen sowie 250 Einsatzkräfte suchten in der Dunkelheit nach Drexler. Doch auch am Samstagmorgen fehlt von Roland Drexler jede Spur.
Wie Polizeisprecher David Furtner gegenüber dem KURIER erklärt, ist die Bevölkerung aufgerufen die Gegend um Altenfelden zu meiden. Es bestehe absolute Lebensgefahr. Die Bevölkerung wird gebeten, zu Hause zu bleiben. Polizei und Bezirkshauptmannschaft riefen zudem dazu auf, keine Allerheiligenprozessionen abzuhalten.
Konkret wurde am Freitag in den Gemeinden Altenfelden, Neufelden, Kirchberg ob der Donau und Arnreit dringend davon abgeraten, Allerheiligen-Umzüge durchzuführen.
Zwischen den beiden Tatorten
Drexlers VW Caddy soll nach einem Hinweis im Bereich von Fraunschlag genau zwischen den beiden Tatorten Altenfelden und Arnreit im Wald gefunden worden sein. Ein Spaziergänger hatte den Wagen Freitagfrüh gesichtet und sofort die Polizei verständigt. Die Örtlichkeit ist der Jägerschaft gut bekannt. Es soll sich um eine Hütte bzw. einen Verschlag handeln, den die Jäger und auch Drexler nutzen. In diesem Bereich war das Auto abgestellt.
Genau jene Gegend, wo der Gesuchte seinen Wagen versteckte, steht seit drei Jahren im Mittelpunkt heftiger Streitigkeiten und Anzeigen. Drexler steht im Verdacht, über die Reviergrenzen der Gemeindejagd Altenfelden hinweg Reh- und Niederwild gejagt und damit auch gewildert zu haben. Er wurde deshalb von den beiden Mordopfern auch angezeigt.
Bereich wurde schon einmal abgesucht
Grundsätzlich sei der Bereich, in dem das Auto nun gefunden wurde, bereits unmittelbar nach den Taten abgesucht worden, sagt Polizeisprecher David Furtner. Wie es nun dorthin gekommen ist, sei nach wie vor Gegenstand der Ermittlungen. Derzeit gehe man davon aus, dass Drexler es erst später in dem Waldstück abgestellt hat.
Die Tatortgruppe des Landeskriminalamts untersuchte den Wagen auf Spuren. Die Ermittler gehen offenbar davon aus, dass der Gesuchte noch am Leben ist - bei diesen Witterungsbedingungen könne ein Jäger einige Tage im Wald ausharren, hieß es.
Rund 250 Beamte- von der Cobra bis zu Bereitschaftseinheiten - mit jeder Menge technischer Unterstützung sind im Einsatz. Nach wie vor gelte: "Wir suchen eine sehr gefährliche Person“, so Furtner. Es gebe einen gewissen Personenkreis, der möglicherweise als gefährdet gilt, dieser werde weiterhin geschützt. Die Suche konzentriere sich im Moment auf den Bereich Arnreit.
Anzeigen bei der BH
Das zweite Todesopfer, der pensionierte Polizist und frühere Jagdleiter Josef „Pepi“ Hartl (64), hatte Drexler im heurigen Sommer wegen seiner jagdlichen Verfehlungen bei der Bezirkshauptmannschaft angezeigt. Drexler soll deshalb einen Strafbescheid erhalten und Bußgeld bezahlt haben.
Das erste Opfer, Franz Hofer (64) war Bürgermeister der Gemeinde Kirchberg ob der Donau und Jagdleiter in der Region. Er hatte Roland Drexler nach einer neuerlichen Verfehlung am 22. Oktober bei der BH angezeigt.
Nach dem Fund des Fahrzeugs wird die Umgebung mit Suchhunden und Spezialeinsatzkräften der Cobra neuerlich durchkämmt.
Der Verdächtige ist aber weiterhin nicht gefunden bzw. gefasst. Er ist schwer bewaffnet und gilt als hochgradig gefährlich.