Es wird dunkel: Gesetz gegen Lichtverschmutzung in OÖ
Von David Retzer
Die Lichtverschmutzung durch künstliches Licht nimmt in Europa jährlich um durchschnittlich fünf bis sechs Prozent zu. Um diesem Trend entgegenzuwirken, soll in der heutigen Sitzung des Oberösterreichischen Landtags auf Antrag der Grünen ein Lichtverschmutzungsgesetz beschlossen werden, womit Oberösterreich als erstes Bundesland gesetzliche Schritte in diese Richtung setzt.
Damit wird künftig die Anwendung der ÖNORM für öffentliche Beleuchtung verpflichtend, die Lichtgeometrie, Lichtstärke, Lichtfarbe und Absenkung bzw. Nachtabschaltung regelt.
Darüber hinaus erhalten die Gemeinden künftig ein Regelwerk und damit eine rechtssichere Handhabe, nicht benötigtes Licht im öffentlichen Raum abzuschalten oder abzusenken, solange die Sicherheit nicht gefährdet ist.
„Unser Ziel ist besseres Licht, das uns hilft, besser zu sehen, ohne zu blenden, ohne unnötig die Umwelt aufzuhellen, ohne unnötig die Tierwelt zu stören, ohne unnötig viel Energie zu verschwenden. Besseres Licht ist machbar und bringt allen Vorteile“, sagt Grüne Landtagsabgeordnete Anne-Sophie Bauer.
Auch im privaten Bereich
Weiters werde man versuchen, das Gesetz über den öffentlichen Bereich hinaus auf den privaten auszuweiten, denn grell leuchtende Reklametafeln und strahlende Gewerbefassaden seien nicht mit dem Lichtschutz vereinbar.
Schon bei geringen Beleuchtungsstärken soll es beim Menschen zu einer verminderten Melatoninausschüttung kommen, was zu Schlafstörungen, Konzentrationsschwierigkeiten und Depressionen führen kann.
Neben den gesundheitlichen Folgen für den Menschen schadet die Lichtverschmutzung auch der Umwelt. Zusätzlich zu den Energiekosten locken Lichtquellen Insekten aus bis zu mehreren Hundert Metern Entfernung an und tragen so zu einem massiven Insektensterben bei, so Bauer.