Chronik/Oberösterreich/Linz

"Code.Fusion": Programmierkurs für Asylwerber in Linz

Allein in Oberösterreich fehlen derzeit mehr als 7.000 IT-Fachkräfte. Die Zahl soll in Zukunft noch weiter steigen. Gleichzeitig würde die Beschäftigungslosigkeit von Asylwerbenden eine erfolgreiche Integration erschweren. Die Stadt Linz will diesen beiden Problemen mit ihrem Projekt entgegenwirken.

Die Initiative "Code.Fusion" wurde ins Leben gerufen, um Asylwerberinnen und Asylwerber beruflich zu qualifizieren und gleichzeitig dem hohen Bedarf an IT-Fachkräften in der Region gerecht zu werden. Das Projekt ermöglicht eine kostenlose Ausbildung zum Programmierer in fünf Monaten.

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Durch die Qualifizierung der Asylwerbenden soll eine langfristige Integration in den Arbeitsmarkt ermöglicht werden, sobald sie die rechtlichen Voraussetzungen erfüllen würden. Die Weiterbildung soll auch außerhalb von Österreich anerkannt sein. "Damit ermöglichen wir es Geflüchteten, nicht nur ihre persönlichen Lebensbedingungen zu verbessern, sondern auch einen wichtigen Beitrag zum Wachstum und zur Stabilität unserer Wirtschaft zu leisten“, erklärt Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ).

Kurs für zehn Personen

Die Kurse werden von der Programmier-Schule "Coders.Bay" in der Linzer Tabakfabrik gehalten. Nach der fünf monatigen Ausbildung müssen Asylwerbende eine Projektarbeit abschließen und erhalten ein "Junior Developer"-Zertifikat.

Das Auswahlverfahren für die Ausbildung läuft bereits. Nach einer Informationsveranstaltung im Oktober wurden Erstgespräche durchgeführt, um vorhandene Qualifikationen und Erfahrungen zu erfragen. Im Anschluss müssen kleine Projektaufgaben gelöst werden. Bis Jahresende soll das Auswahlverfahren abgeschlossen sein. Ab Jänner erhalten zehn Personen die Möglichkeit, mit der Coding-Ausbildung zu beginnen.

Bei dem Projekt beteiligen sich Magistrat Linz, Linz AG, Caritas, Rotes Kreuz, Samariterbund, Volkshilfe und "Coders.Bay".