Chronik/Oberösterreich/Linz

Mariendom und AEC in Linz: Krippenschauen, ganz modern

Wenn Altes und Neues zu einer sinnvollen Symbiose verschmelzen, kann Schönes entstehen. Das ist bei einer Zusammenarbeit zwischen von Verantwortlichen des Mariensdoms und des Ars Electronica Centers (AEC) in Linz passiert.

Die Krippe im Mariendom ist ein Werk des Münchner Bildhauers und Künstlers Sebastian Osterrieder und zählt mit 12 Meter Länge und fünf Meter Tiefe zu den größten und wertvollsten Krippenanlagen weltweit. 1913 wurde sie zu Weihnachten erstmals präsentiert.

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In der Krypta

Vor rund zwei Jahren wurde das Kunstwerk einer umfangreichen Restaurierung unterzogen und erstrahlt nun in der Krypta der größten Kirche Österreichs in neuem Glanz. Das Besondere: Dank einer Kooperation mit dem Ars Electronica Futurelab kann die Krippe – weltweit einzigartig – mit all ihren detailreichen Figuren und der Krippenarchitektur nun auch virtuell mit 3-D-Brillen erlebt werden (Öffnungszeiten der Krippe im Dom: bis 23. 12. tgl. 11 bis 20 Uhr, virtuell mit 3-D-Brille 14 bis 17 Uhr. 24. 12. bis 7. 1. tgl. 11 bis 17 Uhr, virtuell 14 bis 17 Uhr).

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Besucherinnen und Besucher können dadurch in die Weihnachtsgeschichte eintauchen und den Figuren auf Augenhöhe begegnen. Umgesetzt werden konnte dieses Projekt durch eine neuartige Vermessungs- und Konservierungsmethode, die Photogrammetrie. Dabei wurden von den Forscherenden des AEC auf Basis unzähliger Fotografien 3-D-Modelle der Figuren erzeugt. Diese Modelle dienen dazu, die Krippe im Dom als historisches Erbe schonend zu digitalisieren.

Interaktives Erlebnis

„Diese Digitalisierung erlaubt es uns, die Erzählungen in all ihren Details neu zu entdecken“, so Projektleiter Stefan Mittlböck-Jungwirth-Fohringer vom AEC. Auch dort gibt es im Deep Space immer an den Wochenenden die Möglichkeit, die Krippe nochmals interaktiv bei 360-Grad-Einblicken unter die Lupe zu nehmen (bis 23.12. jeweils Sa. und So. um 15 Uhr).

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Die Krippe im Dom wird übrigens im Laufe des Advents umgebaut: Während der Adventzeit fehlt die Heilige Familie in der Krippendarstellung. Erst am 24. Dezember sind Maria und Josef mit einem neugeborenen Jesuskind zu sehen.