Chronik/Oberösterreich/Linz

Künstliche Intelligenz verständlich erklären? Gemeinsam schaffen wir’s!

Künstliche Intelligenz (KI) geht uns alle etwas an – ob wir wollen oder nicht! Die mediale Berichterstattung zu KI ist groß, seit der Veröffentlichung des Textgenerierungs-Systems ChatGPT Ende letzten Jahres erst recht. Doch nicht immer ist die Fülle an Informationen und Berichten hilfreich, um ein angemessenes Bild von KI zu vermitteln.

Selbstfahrende Autos oder menschenähnliche Roboter sind gängige Darstellungen zum Thema Künstliche Intelligenz.In unserem Alltag und in näherer Zukunft schaut KI jedoch ganz anders aus: KI-Systeme begegnen uns nahezu unsichtbar, als Empfehlungen für Musik oder Filme, als Navigationssystem, als Gesichtserkennungsprogramm oder eben textbasierter Chatbot.

Egal, ob wir uns für KI interessieren oder nicht, ob wir uns als technisch kompetent einschätzen oder nicht, wir haben mit KI-Systemen zu tun.

Daher ist eine gewisse Grundkompetenz zu diesem Thema („AI Literacy“) wichtig. Nicht, um im Detail zu verstehen, wie KI-Systeme arbeiten. Sondern um besser abschätzen zu können, wo die Möglichkeiten und auch Grenzen der Funktionen von KI-Systemen liegen.

Zum Beispiel, dass ChatGPT zwar sprachlich hochwertige Texte erzeugt, diese jedoch inhaltlich komplett falsch sein können.

Gemeinsam zu KI forschen

Wie können wir die Förderung von allgemeiner KI-Grundkompetenz also angehen? Wir haben uns gefragt: Was sind denn die brennendsten Fragen, die auch diejenigen Personen interessieren, die nicht an der Universität forschen, die sich nicht beruflich mit KI beschäftigen? Daher haben wir letztes Jahr das Projekt „How to explain AI. Wie können wir KI erklären?" gestartet.

Gefördert wird das Projekt durch die Ludwig Boltzmann Gesellschaft, die mit dem „Open Innovation in Science Lab“ direkt an der Johannes Kepler Universität Linz vertreten ist, um offenen Austausch zwischen Gesellschaft und Wissenschaft zu unterstützen.

Gemeinsam mit unseren sogenannten „Co-Researchers“ erforschen wir, welche Fragen sich Bürger*innen zu KI im Bezug auf ihren Alltag stellen und wie die Antworten auf diese Fragen aufbereitet sein müssen, damit möglichst viele Menschen etwas damit anfangen können.

Wir arbeiten mit rund 20 Personen im Alter von 18 bis Ende 60 aus Linz und Oberösterreich zusammen. Als Citizen Scientists bringen interessierte Privatpersonen ohne themenspezifische Fachkompetenz ihre Sichtweisen, Fragen und Bedürfnisse aus dem Alltag ein.

KI-Expert*innen, Personen, die beruflich mit KI arbeiten, helfen uns, mögliche Antworten darauf zu finden und ergänzen weitere wesentliche Aspekte. Künstler*innen aus diversen Sparten wirken mit, um möglichst vielfältige, ansprechende und verständliche Formate zu entwickeln, mit denen das gesammelte Wissen in die Welt hinausgetragen werden kann.

KI Grundkompetenz verbreiten

In einer intensiven Workshop-Serie haben wir gemeinsam relevante Themen und Fragen zu Künstlicher Intelligenz gesammelt, für die es wichtig ist, Antworten zu geben: Wie können wir erkennen, wo KI drinnen steckt? Was kann KI nicht? Wann ist KI „gut“ und wann „böse“? Was wäre eine besser verständliche Bezeichnung anstelle von „Künstliche Intelligenz“? Gemeinsam wurden auch viele verschiedene Ideen erarbeitet, um die Antworten darauf zu vermitteln.

Im Rahmen des Projekts mussten wir uns allerdings – vorerst zumindest – für eine der Ideen entscheiden: Ein Song! Kann ein Song Grundkompetenz zu KI verbreiten? Das werden wir bald erfahren … Bleiben Sie dran, informieren Sie sich zu KI, hinterfragen Sie kritisch und hören Sie unseren Song, wenn er dann im Herbst erscheint!

Mehr Info zum Projekt: https://www.jku.at/lit-robopsychology-lab/explai