Chronik/Oberösterreich/Linz

52 Maßnahmen: So will Linz klimaneutral werden

Die Stadt Linz will spätestens bis 2040 klimaneutral werden. Dafür müssen 90 Prozent der Treibhausgase der gesamten Stadt eingespart werden. 

Um dieses Ziel zu erreichen, soll am Donnerstag ein gesamtstädtisches Klimaneutralitätskonzept im Gemeinderat beschlossen werden.

52 Maßnahmen in sieben Handlungsfeldern wurden im 110-seitigen Konzept definiert, die bis 2040 umgesetzt werden müssen. "Die Maßnahmen gegen den Klimawandel werden alle treffen. Darum auch die Einbindung der Bevölkerung", erklärt Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ).

Bei Bürgerpanels konnten Linzerinnen und Linzer die Maßnahmenentwürfe bewerten und ergänzen. Doch auch Gastronomie und Wirtschaft sollen beim Klimaneutralitätskonzept nicht außen vor gelassen werden.

Fokus auf eigene Handlungsfelder

"Ein klarer Fokus liegt jedoch auf den eigenen Handlungsfeldern", erklärt Stadtklimakoordinator Oliver Schrot. Mit Linz AG und GWG Genossenschaft könne man bei Energie, Verkehr und Wohnbau den CO2-Ausstoß verringern.

Ein Ziel ist der völlige Ausstieg aus dem Gas. Dafür müsse die Fernwärme weiter ausbauen. Noch heuer will man dadurch den Gasverbrauch um zehn Prozent senken.

Auch der motorisierte Individualverkehr soll von 42,1 Prozent (Stand 2022) auf 23 Prozent reduziert werden. Hierbei sollen die Regional-Stadtbahn, Ausbau der O-Buslinien und die Erweiterung von Fahrradwegen helfen.

Klimaneutral bauen

Ein weiterer Punkt der Stadt sind die Emissionen der Gebäude. Hier müsse man Altbestände sanieren und bei Neubauten darauf achten, Standards einzuhalten, um klimaneutral zu bauen.

"Als Klimastadträtin freue ich mich sehr über das Programm. Es ist wichtig, um die Punkte abarbeiten zu können", sagt Grüne Klimastadträtin Eva Schobesberger. Das Konzept sei aber dynamisch. Mittels Monitoring will man während des Prozesses spätestens alle zwei Jahre evaluieren und wenn nötig, das Programm anpassen.

Das sind die sieben Handlungsfelder:  

  • Governance: Budget für Klimaarbeit, Monitoring und ein klimaneutraler Magistrat Linz
  • Energie: Ausbau von erneuerbarer Energie und Abbau von fossiler
  • Gebäude: Niedrigenergiestandards und Sanierung von Häusern
  • Verkehr/Mobilität: Ausbau des öffentlichen Verkehrs, e-Car-Sharing, Radstrecke und Fußgängerzonen
  • Industrie und Wirtschaft: Behördliche Zulassungsverfahren für klimafreundliche Technologie erleichtern, Entwicklung von grünem Wasserstoff, Klimaschutzpakt zwischen Unternehmen und Stadt
  • Konsum: Bewusstseinsbildung für klimafreundlichen Konsum in der Bevölkerung und Ausbau von Leihangeboten
  • Weitere: Defossiilisierung von Abfallwirtschaft und Stärkung von natürlichen Treibhausgassenkern wie Bäume und Wälder

Innerhalb der sieben Handlungsfelder gibt es 52 Punkte. Das komplette 110-seitige Klimaneutralitätskonzept wird nach dem Beschluss im Gemeinderat veröffentlicht.