Chronik/Oberösterreich/Linz

Klimaaktivisten blockierten in Linz und kündigen Proteste für Mittwoch an

Das Landesverwaltungsgericht OÖ hat am Montag nach einer Beschwerde von Klimaaktivisten gegen Geldstrafen deren Aktionen als Ordnungsstörung qualifiziert, aber auch die Geldstrafen wegen zweier Klebeaktionen in Linz herabgesetzt.

Dienstagfrüh haben Mitglieder der "Letzten Generation" erneut zwei Straßen in Linz blockiert, um mehr Maßnahmen gegen den Klimawandel zu fordern.

Um sieben Uhr brachten die Aktivistinnen und Aktivisten den Verkehr durch den Römerbergtunnel zum Erliegen und brachten am Nordportal ein großes Banner an. Auch die Autobahnauf- und -abfahrt Prinz-Eugen-Straße war blockiert.

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Beide Aktionen waren nach weniger als einer halben Stunde von der Exekutive aufgelöst, berichtete die oö. Polizei der APA. Die Klimakleber fordern, dass die Bundesregierung endlich die Empfehlungen aus dem Klimarat der Bürgerinnen und Bürger schnellstmöglich umsetzt.

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"Was macht die Politik? Statt den Empfehlungen des Klimarates zu folgen und die Emissionen endlich zu senken, spricht der Bundeskanzler von Klimahysterie und beschäftigt sich lieber mit Bargeld in der Verfassung und sogenannter Normalität. Für mich als Arzt ist es eine Verpflichtung, friedlichen Widerstand zu leisten", begründet ein 70-jähriger Notarzt im Ruhestand, warum er protestiert.

 ➤ Mehr dazu hier: Gericht bestätigt Strafen für Klimakleber, reduziert diese aber

Für morgen, Mittwoch, hat die Letzte Generation Proteste in "vielen Städten" angekündigt.

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"Diesen Sommer hat immer extremeres Wetter in Südösterreich, Slowenien und Bayern schwere Überschwemmungen ausgelöst. Zehntausende mussten auf Rhodos vor extremen Waldbränden in Sicherheit gebracht werden, in Lahaina auf Hawaii starben über 100 Menschen hilflos in den Flammen. Die Volkspartei weiß das - und fordert nicht etwa entschlossenen Klima- und Überlebensschutz, sondern Haftstrafen für Bürger, die die Gesellschaft mit friedlichem Protesten wachrütteln wollen", hieß es in einer Pressemitteilung der Aktivisten.

Rot und Blau sind sich einig

Der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) spricht sich zum wiederholten Male "für eine erweiterte gesetzliche Basis zur Eindämmung dieses Chaotismus aus". Er fordert Schadenersatzansprüche der betroffenen Verkehrsteilnehmer gegenüber den Aktivisten und unterstützt die Idee, strafrechtliche Maßnahmen bis zu Kerkerstrafen zu setzen.

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"Worauf wartet die Bundesregierung? Immerhin fordern 76 Prozent der Bürger eine Haftstrafe für Klimakleber", fordert auch FPÖ-Landesparteisekretär Michael Gruber erneut eine Ausweitung des Strafrechts für derartige Aktionen.