Drei Problemzonen: Linzer Innenstadt wird neu gestaltet
Von David Retzer
Im Sommer 2023 hat die Stadt Linz mit der Arbeit an einem Innenstadtkonzept begonnen. Ein interdisziplinäres Planungsteam arbeitet derzeit an einem Innenstadtkonzept, das im kommenden Herbst präsentiert werden soll.
"Die Entwicklung schreitet rasch voran. In Anbetracht aktueller Veränderungen etwa im Handel und beim Klima wollen wir die Innenstadt zukunftsfähig machen", sagt Planungsstadtrat Dietmar Prammer (SPÖ).
Rund 25.000 Menschen leben in der Innenstadt. Für sie soll die Innenstadt lebenswert und für Besucherinnen und Besucher attraktiv bleiben.
Dazu wurden in einem ersten Schritt die Bürgerinnen und Bürger befragt. 3.918 Personen haben an der Befragung teilgenommen und die Ergebnisse geben Aufschluss über Handlungsfelder und Schwerpunkträume. Insgesamt wurden 16.000 solcher Punkte markiert und drei Schwerpunkträume erarbeitet: Hauptplatz, Neustadtviertel und die südliche Landstraße vom Schillerpark bis zum Volksgarten.
Hauptplatz wird "autofrei"
"Wenn die Westbrücke eröffnet wird, wird auch der Hauptplatz für den Durchzugsverkehr gesperrt", erklärt Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ). Zumindest bald. Denn es wird eine Übergangsphase geben, um sich mit den neuen Wegen vertraut zu machen. Dazu soll es ab Herbst einen Gestaltungswettbewerb geben.
Für den Volksgarten gab es bereits im November einen Workshop, bei dem Maßnahmen erarbeitet wurden. Vor allem die Situation an der Straßenbahnhaltestelle, wo sich viele Drogenabhängige und Obdachlose aufhalten, soll entschärft werden. Dazu werden die Bänke versetzt. Auch der Spielplatz soll durch einen inklusiveren, also einen Spielplatz für Kinder mit körperlichen oder geistigen Beeinträchtigungen, ersetzt werden.
Um den Verkehr auf der südlichen Landstraße zu beruhigen, braucht es laut Luger auch die Unterstützung der Hauseigentümer. Leerstand ist hier wie in der übrigen Innenstadt kein Problem. Eher schon der ständige Wechsel der Geschäfte. 97 Prozent der Verkaufsflächen seien derzeit vermietet. Auch die Fläche von H&M an der Mozartkreuzung, der am 11. März schließen wird, befindet sich bereits in einem Umnutzungsprozess – hier soll künftig der benachbarte BILLA seine Verkaufsfläche erweitern.
Wasserpark am Pfarrplatz
Der dritte Schwerpunkt liegt in der Neustadt. Hier stammt die Hälfte der Bausubstanz noch aus der Gründerzeit. Der Schwerpunkt der Neugestaltung liegt im Straßenraum und in den Innenhöfen.
Blockränder werden dafür untersucht. Auch andere Plätze werden neu gestaltet. So soll auf dem Pfarrplatz spätestens 2025 ein Wasserpark entstehen und auch der Martin-Luther-Platz wird umgestaltet.
Nächster Schritt ist eine "Akteurskonferenz" im April. Dabei sollen Interessenvertreter aus Wirtschaft, Gastronomie, Kultur, Vereinen und Eigentümern an der Erarbeitung des Konzeptes mitwirken.