Diözese saniert Pädagogische Hochschule und plant Campus in Linz
Die Diözese Linz saniert das Gebäude seiner Pädagogischen Hochschule (PHDL) in Linz, am Freinberg. Angesichts dieses Großprojektes überlegt die Diözese Linz nun, sämtliche Hochschul-Bildungseinrichtungen, also auch die Katholische Privatuniversität, an einem Standort, einem Campus, zu konzentrieren.
Derzeit startet ein EU-weiter Planungswettbewerb für die Sanierung, die Kosten werden auf rund 70 Mio. Euro geschätzt, Baubeginn ist für 2026 vorgesehen.
Rund 1.500 angehende Pädagoginnen und Pädagogen studieren an der PHDL, berichtete die Katholische Kirche in Oberösterreich. Sie verstehe die Modernisierung und die damit verbundene Attraktivierung als einen wichtigen Beitrag, um dem akuten Mangel an Lehrpersonal und Fachkräften in sozialen und sozialpädagogischen Arbeitsfeldern entgegenzuwirken.
"Unser Hauptanliegen ist es, in Bildung und Wissenschaft weiter eine aktive Rolle zu spielen", unterstrich Bischofsvikar Johann Hintermaier im Gespräch mit der APA.
Denkmalgeschütztes Haus
Da der 1970 bis 1975 nach Plänen der Architekten Franz Riepl und Othmar Sackmauer errichtete Bau der Privaten Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz unterhalb des Freinbergs unter Denkmalschutz steht, werde die Sanierung in enger Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt erfolgen.
Es bedarf einer tiefgreifenden technischen und thermischen Sanierung, feuer- und baupolizeilich sei man "an der Grenze". Land und Bund werden sich finanziell beteiligen. Der Umfang sei nicht fertig ausverhandelt, "den Großteil wird die Diözese stemmen müssen", sagte Hintermaier.
Bis Herbst 2023 soll ein Generalplaner oder eine Generalplanerin für die Sanierung ermittelt werden. Dann wisse man mehr über die Realkosten. Mit Beginn der Planungsarbeiten werden die Anrainerinnen und Anrainer über das Vorhaben informiert.
Die Diözese Linz werde prüfen, ob ein gemeinsamer Campus all ihrer tertiären Bildungseinrichtungen am Standort Salesianumweg möglich ist. Das würde die Kosten für Erhalt und Betrieb senken sowie die Attraktivität steigern, heißt es dazu.
Da das Schwimmbad der PHDL nicht mehr weitergeführt werde, ergebe sich neuer Raum, erklärte Hintermaier. Auch in die Tiefe könne man gehen. Mit Neubauten wolle man zurückhaltend agieren, so der Bischofsvikar, wiewohl er nichts ausschließen wollte.
Selbstständige Einheiten, getrennte Führung
Bereits jetzt sind neben der PHDL die Schule der Sozialbetreuungsberufe (SOB) sowie das Sozialpädagogische Kolleg (SPK) und zum Teil die zur Diözesanbibliothek zusammengelegten Bibliotheken der Pädagogischen Hochschule und der Katholischen Privat-Universität am Salesianumweg daheim. Dazukommen würden noch das Konservatorium für Kirchenmusik und die Katholische Privat-Universität Linz (KU Linz), die bereits in Bereichen mit der PHDL kooperiert.
In jedem Fall würden - allein schon aufgrund gesetzlicher Anforderungen - alle diese Bildungseinrichtungen weiterhin als selbstständige Einheiten mit getrennter Führung und Finanzierung erhalten bleiben.