Chronik/Oberösterreich

Lugers Lügen-Affäre: Staatsanwaltschaft prüft Anfangsverdacht

Seinen Rücktritt als Bürgermeister von Linz per 2. September hat Klaus Luger (SPÖ) am Freitag zu Mittag wortreich samt neuerlicher Bitte um Entschuldigung erklärt. Der Druck in der Brucknerhaus-Affäre, in der er dem entlassenen künstlerischen Direktor Dietmar Kerschbaum die Unterlagen für das Hearing zugeschanzt und dann darüber noch gelogen hat, war zu groß geworden, auch der Rückhalt innerhalb der SPÖ ist gebröckelt. 

Anzeigen von Neos und MFG

Was längst schon erwartet wurde, ist nun über die Klärung der politischen Verantwortung hinaus eingetreten. Zwei Anzeigen wegen des Verdachts der Untreue sind gegen Klaus Luger bei der Staatsanwaltschaft Linz beinahe zeitgleich eingetroffen. Eine von Neos, eine von der Liste MFG

Das bestätigte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft, Ulrike Breiteneder: "Jetzt wird geprüft, ob ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Untreue eingeleitet wird."

In der Anzeige ist aufgelistet, was längst bekannt und Luger vorgeworfen wird. Nämlich, dass er ein Gutachten in Auftrag zur Weitergabe der Hearing-Unterlagen in Auftrag gegeben hat, das von der öffentlichen Hand bezahlt wurde. Die "Untreue" sei darin begründet, dass er die Gutachter nicht darüber informierte, dass er selbst diese gesuchte Person war: "Seine Vertretungshandlug diente nicht dem Schutz des Vermögens der Stadt, sondern offenbar der Vertuschung seines eigenen Fehlverhaltens", ist Johann Aigner (MFG) überzeugt.