Chronik/Oberösterreich

Hoffnung für Linzer IS-Geisel

Dank einer positiven Wendung im libyschen Entführungsfall von Anfang März gibt es neue Hoffnung für die österreichische Geisel Dalibor S. Wie das Außenamt am Montag bekannt gab, hatten Mitglieder des in Tunesien stationierten österreichischen Krisenteams Kontakt zu jenen drei der neun Geiseln, die schon vor knapp zwei Wochen in Libyen freigelassen wurden.

Martin Weiss, Sprecher des Außenministeriums, fasst zusammen: „Die Männer wurden korrekt behandelt. Sie sind den Umständen entsprechend in guter Verfassung und befinden sich bereits auf dem Heimweg.“ Ob Lösegeld bezahlt wurde, ist nicht bekannt.

Allerdings, so Weiss weiter, wurde das Trio bereits zwei Tag nach der Entführung von den weiteren sechs festgehaltenen Ölfeld-Arbeitern getrennt. Die IS-Geiselnehmer haben die neuen Gefangenen sehr rasch in zwei Gruppen aufgeteilt.

Die frühe Freilassung der Männer war demnach geplant. Denn das Trio, zwei Männer aus Bangladesch und ein Arbeiter aus Ghana, sind Muslime. „Sie können daher auch keine Angaben zu den anderen sechs Geiseln machen“, erklärte Weiss Montagmittag.

Kommunikationskanal

Der 39-jährige Österreicher, ein ehemaliger UN-Soldat aus dem Bezirk Linz-Land, wird wahrscheinlich weiterhin mit vier philippinischen Staatsbürgern und einem Tschechen festgehalten. Laut Gesandten Weiss ist es bis dato noch nicht gelungen, mit den Terroristen Kontakt aufzunehmen: „Doch mit der Freilassung der drei Männer könnte sich ein Kommunikationskanal öffnen. Wenn das der Fall wäre, dürfe das Außenamt aber keine Informationen weitergeben. Eventuelle Verhandlungen dürfen nicht gefährdet werden.“

Internationale Medien sprechen davon, dass es sich bei den Entführern um eine libysche, lokale IS-Miliz handelt. Diese regionalen Gruppierungen bekennen sich zwar offiziell zum „Islamischen Staat“(IS) gelten jedoch als weniger radikal als die irakisch-syrische Dschihadisten-Kerntruppe. Somit ist die Hoffnung aufrecht, dass die restlichen sechs Geiseln, darunter Dalibor S., noch am Leben sind.