Küche mit Temperament
Ich bin ja eher ein Fleischtiger. Typisch für einen Choleriker“, lautet das Selbstbekenntnis von Friedrich Kaindlstorfer, Leiter des Zentrums für Traditionelle Europäische Medizin (TEM) in Bad Kreuzen. Seit März gibt es dort einen Kochclub, in dem gezeigt wird, wie man sich typgerecht ernährt.
Die Mahlzeiten, die im Kurzentrum zwei Mal täglich am Speiseplan stehen, haben nämlich System: Wer ein hitziges Gemüt hat, braucht Abkühlung, und wer eher von der stillen Sorte ist, verschafft sich über den Gaumen mehr Energie, erklärt Kaindlstorfer vereinfacht.
Als Grundlage dient die Vier-Säfte-Lehre, die aus uralten Schriften überliefert worden ist. So unterscheidet man in der TEM vier Temperamente: Choleriker, Sanguiniker, Phlegmatiker und Melancholiker. Jedes Temperament braucht einen Ausgleich – also ein Balance der Säfte im Körper.
Vier Archetypen
Der Choleriker ist ein warm-trockener Typ. Tierische Proteine, Alkohol, scharfe Gewürze und fette Speisen sind mit Vorsicht zu genießen. Sein Temperament lässt sich mit kühlenden Nahrungsmitteln ausgleichen.
Der Sanguiniker ist ein warm-feuchter Typ. Süßes und Fettes sowie tierische Produkte sollte er meiden. Erfrischende Lebensmittel mit Bitterstoffen sind für ihn ideal (siehe Rezept rechts).
Der Phlegmatiker ist ein feucht-kalter Typ mit einer Schwäche für Süßigkeiten. Den Genuss von Milch, Vollkorn, Säften, Schweinefleisch und frischem Brot sollte er einschränken und stattdessen zu warmen, trockenen Lebensmitteln mit einer leichten Schärfe greifen.
Der Melancholiker ist ein feucht-kalter Typ. Tiefkühlprodukte, Rohkost, Salz und Zucker schwächen ihn. Sein Gemüt lässt sich mit wärmenden und energieliefernden Speisen stärken. Wichtig ist eine schonende Zubereitung.
Der nächste Kochclub findet am Samstag, den 8. Juni, zum Thema „Mit TEM in den Sommer“ statt.