Chronik/Oberösterreich

Im Linzer Hotel Schiff nahm der Februar-Aufstand seinen Ausgang

Oberösterreich spielte beim Februar-Aufstand 1934 eine große Rolle. In Linz, im Hotel Schiff, auf der Landstraße 36, wo sich heute die SPÖ-Parteizentrale befindet, eröffneten Sozialdemokraten das Feuer auf Polizeikräfte, die das Haus nach Waffen durchsuchen wollten. Daraus entwickelten sich die österreichweiten Auseinandersetzungen.

In Linz wird zum Jahrestag am Bulgariplatz einem Mann gedacht, der diesen Kämpfen zum Opfer gefallen ist: Anton Bulgari. Er war Linzer Brauereimitarbeiter, Arbeitersamariter, Mitglied des Republikanischen Schutzbundes und der SDAP. Er verteidigte den damaligen Polgonyplatz gegen Heimwehr und Bundesheer und wurde daraufhin erschossen. Der Platz wurde 1946 in Bulgariplatz umbenannt, in den 1980er-Jahren wurde ihm zusätzlich ein Denkmal errichtet.

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Die Arbeiter in Steyr

Ebenfalls eine große Rolle spielte Steyr bei den Februarkämpfen 1934. Zum traditionellen Gedenken kommt SPÖ-Bundesparteichef Andreas Babler am 12. Februar nach Steyr, an diesem Tag wird auch ein neuer Gedenkweg mit acht Stationen, „Der Weg zum Februar 1934“, beim Februardenkmal eröffnet. „Auf einer Zeitreise, die auch viel von unserer Gegenwart berichtet, wird auf Schautafeln eine Aufarbeitung der regionalen Sozialgeschichte gezeigt“, verspricht Historiker Josef Stockinger. 

Erläutert werden Frieden und soziale Errungenschaften, Sozialdemokratie und demokratisches Lebensgefühl, Arbeiterbewegung unter Druck, Wirtschaftskrise und soziale Lebenswelten sowie die Ereignisse und Folgen des Arbeiteraufstands 1934.

Schon am 9. Februar eröffnet im Museum Arbeitswelt in Steyr die Ausstellung „Aufsässiges Land. Streik, Protest und Eigensinn“ aus dem Haus der Geschichte im Museum Niederösterreich. Für Steyr wurde die Schau erweitert: 90 Jahre nach dem 12. Februar 1934 werden unter dem Titel „Aufstand gegen Diktatur“ die Ereignisse neu beleuchtet. JOSEF KLEINRATH