Chronik/Oberösterreich

Grüngürtel-Umwidmung: Volksbefragung bei Bürgermeisterwahl?

Die Initiative zur Rettung des Linzer Grüngürtels sieht sich im Aufwind: "Der Rücktritt von Klaus Luger hat die Karten neu gemischt", ist Sprecherin Renate Ortner überzeugt, dass dessen Lügen-Affäre auch auf andere große Projekte Auswirkungen habe. 

Jetzt sei ein "Durchboxen" der geplanten Umwidmung für die neue Digital-Uni IT:U und andere dort geplante Betriebe nicht mehr möglich. 

Ihr Appell an die beiden Bürgermeisterkandidaten Dietmar Prammer (SPÖ) und Martin Hajart (ÖVP), die als einzige noch für die Umwidmung eintreten: "Legen Sie eine Vollbremsung hin und bringen Sie das Projekt zurück an den Start."

Gegen "Betoniermeister"

Besonders in Urfahr, so sind die Umwidmungsgegner überzeugt, wäre eine starke Stimmung gegen die Umwidmung des Areals zu spüren, sagt Ortner: "Gerade die stark betroffenen Urfahraner und Urfahranerinnen werden es sich sehr gut überlegen, ob sie nur den nächsten Betoniermeister wählen oder doch neue Köpfe mit Visionen und der Kraft, Linz lebenswerter zu machen."

Unterstützung erhalten die Gegner der Umwidmung von anderen Linzer Bürgerinitiativen, etwa von "Zukunft Klostergarten". "Auch wir haben in unserem Umfeld und dem Netzwerk der Linzer Bürgerinitiativen viele mobilisieren können. Drüberfahren ist nicht mehr einfach so möglich und auch nicht ratsam", sagt Erich Gusenbauer, Vertreter der Initiative.

Das sieht auch Christian Trübenbach von der Initiative am Freinberg so: „Zusätzlich zur Petition haben wir unsere Unterschriftensammlung für eine Volksbefragung. Wir haben über zehntausend Listen in Umlauf gebracht, täglich trudeln mehrere ausgefüllte Listen herein."

Aktuell liegen schon rund 4.000 Unterschriften auf. Trübenbach: "Wir sind – gerade, weil durch die Neuwahlen Zeit gewonnen wurde – zuversichtlich, die nötigen 6.100 Unterschriften bis Ende Oktober zusammen zu bekommen. Dann würden wir die Volksbefragung einleiten. Vielleicht geht sich das sogar bis zur Bürgermeisterwahl noch aus.“