Chronik/Oberösterreich

Nach Gasexplosion in Oberösterreich: Großteil der Bewohner darf zurück

Dienstagabend kam es im Stadtteil Freindorf in Ansfelden (Bezirk Linz-Land) bei einer Tiefenbohrung zu einer Explosion. Ein 65-Jähriger wurde verletzt, ein Einfamilienhaus ist abgebrannt und rund 150 Bewohner wurden evakuiert. Das Bohrloch ist jetzt wieder versiegelt.

Am Donnerstagnachmittag hätten die 150 Bewohner bereits wieder zurück in ihre Häuser sollen, eine bei den Messarbeiten festgestellte erhöhte Gaskonzentration machte dem Ganzen allerdings einen Strich durch die Rechnung. "Morgen früh soll die Situation neu beurteilt werden, damit die Menschen hoffentlich bald wieder in ihre Häuser können", teilte Ansfeldens Bürgermeister Christian Partoll (FPÖ) am Donnerstag mit.

Bewohner sollen zurückkehren dürfen

Am Freitag habe man seit den frühen Morgenstunden engmaschige Messungen durchgeführt, dabei habe sich herausgestellt, dass die Gasbelastung stark sinke, erklärte Partoll. Daher sollen im Laufe des Tages Straßenzüge nach und nach freigegeben werden und die Bewohner zurückkehren dürfen.

In acht bis zehn Häusern sei aber noch Gas gemessen worden. Die Bewohner dieser Gebäude müssen also zumindest die Nacht auf Samstag noch in Ersatzquartieren ausharren.

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Angst unter Anrainern

Auf eine Rückkehr wartet auch die Pensionistin Brigitte. Sie ist eine derjenigen, die aufgrund der Explosion ihr Zuhause verlassen musste: "Auf einmal stand die Feuerwehr vor meiner Tür und meinte, ich soll sofort raus. Ich konnte weder Geld, Ausweis noch Handy mitnehmen."

Die Pensionistin ist derzeit bei ihrer Tochter und ihrem Schwiegersohn untergebracht. Die Angst sitzt tief, nicht nur bei ihr, sondern auch bei anderen Anrainern, mit denen sie sich austauschte: "Wir wissen nicht, wie es weiter geht und immerhin geht es um unsere materielle Existenz."

 

Am Donnerstag durften die 150 Bewohner - allerdings unter Aufsicht - zwischen 17:00 und 20:00 Uhr bereits in ihre Häuser, um die notwendigsten Sachen rauszuholen.

Michael Becker, Hauptbrandinspektor bei der Freiwilligen Feuerwehr Ansfelden, befindet sich mit seinen Kollegen aktuell wegen der Messarbeiten direkt vor Ort. Aber auch hier merkt man, dass die Kräfte langsam schwinden.

"Bei uns zeigen sich unter den Leuten die ersten Erschöpfungszustände. Daher versuchen wir das Personal auch so oft es geht zu wechseln, damit diese genug Schlaf bekommen und wir das Gebiet so schnell wie möglich wieder freigeben können", so Becker.