Eferdinger Becken: Schutzbauten kosten mehr als 200 Mio. Euro
Von Josef Ertl
Es haben sich bereits rund 100 gemeldet, die sich woanders ansiedeln wollen“, erklärte Umwelt-Landesrat Rudolf Anschober gestern, Freitag, bei einer Pressekonferenz über die Konsequenzen aus der Hochwasserkatastrophe.
Die Zeit dränge, denn die Eigentümer der Gebäude würden sich fragen, ob sie noch in die Wiederherstellung investieren wollen. Bis Oktober sollte klar sein, welche Objekte abgesiedelt würden. Absiedelungswillige sollten sich bei den Bürgermeistern ihrer Gemeinden melden. Im Mühlviertler Machland seien nach dem Hochwasser 2002 insgesamt 253 Objekte abgesiedelt worden. Der Finanzierungsschlüssel bei der Absiedelung und dem notwendigen Neubau sieht so aus: 50 Prozent bezahlt der Bund, 30 Prozent das Land, 20 Prozent müssten von den Eigentümern (Eigenleistung) kommen.
Bis Oktober sollte auch ein erster Rohentwurf für die Schutzbauten im 60 Quadratkilometer großen Eferdinger Becken vorliegen, das fertige Gesamtkonzept soll es in zwei Jahren geben. Der Landesrat beziffert die Kosten auf deutlich mehr als 200 Millionen Euro. Der Machlanddamm, der bis dato das größte Schutzprojekt Mitteleuropas gewesen sei, habe 182 Millionen gekostet.
Ein Problem für die Finanzierung ist die Nationalratswahl, weil das Parlament wahrscheinlich erst wieder Ende des Jahres tagt. „Wir brauchen klare Zusagen von der Regierung.“ Er finde mit seinen Anliegen sowohl bei der Infrastruktruminsiterin Dorus Bures als auch bei Landesfinanzreferenten Josef Pühringer offene Ohren.
Anschober hat beim Umweltminsterium klären lassen, dass die Einbringung des Schlammes in die Donau bewilligungspflichtig ist. Der Verbund hat umgehend reagiert und seine Aktivitäten eingestellt.
Der freiheitliche Klubobmann Günther Steinkellner fordert weiterhin die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses des Landtages, um alle Abläufe bei der Hochwasserkatastrophe klären zu können.