Chronik/Oberösterreich

Corona: Indische Variante in Oberösterreich angekommen

Erst am Nachmittag meldete der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) in einer Aussendung Erfreuliches: Es habe in Linz erstmals seit Pandemie-Beginn keinen neuen Corona-Fall in den vergangenen 24 Stunden gegeben. Es sei ein gutes Zeichen für die Öffnungsschritte ab morgen, Mittwoch.

Doch nur ein paar Stunden danach dann die Ernüchterung: Der erste Fall der indischen Virusvariante in Oberösterreich wurde in Linz-Stadt nachgewiesen. Die betroffene Person hätte jedoch nur Kontakt zu einer weiteren gehabt. Diese sei bereits getestet worden: Das Ergebnis sei negativ.

Die Frau war vor wenigen Wochen aus Indien über Frankfurt nach Oberösterreich eingereist. Sie sei laut Krisenstab sowohl bei der Einreise als auch bei der Testung nach der fünftägigen Quarantäne negativ gewesen. Erst kurz danach bekam sie Symptome, der durchgeführte Test verlief positiv. Laut ORF Radio Oberösterreich werde die Erkrankte seitdem im Spital behandelt. Als einzige Kontaktperson gilt ihr Mann, der abgesondert wurde.

Damit scheint die indische Mutation in Oberösterreich vorerst eingedämmt zu sein. Näheres ist aber noch nicht bekannt.

"Schrecken genommen"

Laut dem oberösterreichischen Dashboard sind derzeit 1.456 Personen aktiv mit Corona infiziert. Die 7-Tage-Inzidenz liegt bei 67,3 pro 100.000 Einwohner, in Linz-Stadt bei 76.

Am Nachmittag luden Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) und seine Stellvertreterin und Gesundheitslandesrätin Christine Haberlander (ÖVP) zu einer Pressekonferenz bezüglich der Öffnungen. „Corona wird uns weiter begleiten, aber es ist gelungen, den massiven Schrecken zu nehmen“, so Stelzer. Haberlander betonte dennoch vorsichtig zu sein und sich an die geltenden Bestimmungen zu halten.

Dennoch blicke man mit Zuversicht in die nächsten Monate: Oberösterreich begleite die Öffnungen mit einem verstärkten Testangebot und Fortschritten bei den Impfungen.

Höhere Zahlen

Der Vorstand der Klinik für Lungenheilkunde, Bernd Lamprecht, rechnet zwar mit einer Zunahme der Sieben-Tages-Inzidenz und der Infektionszahlen nach den Öffnungen, doch das „muss sich nicht in höheren Belegszahlen in den Krankenhäusern niederschlagen“. Denn nur zehn Prozent der Intensivpatienten seien jünger als 50 Jahre.

Von Montag auf Dienstag seien 98 Neuinfektionen dazugekommen, am 11. November 2020 seien es 2.554 Neuinfektionen in 24 Stunden gewesen, im August des Vorjahres habe diese Zahl durchaus unter zehn gelegen, verdeutlichte Haberlander den Status quo.