Blauzungenkrankheit: Erster Fall in Oberösterreich aufgetaucht
Von Josef Kleinrath
Nachdem in Österreich seit September zwei verschiedene Typen der Blauzungenkrankheit in den westlichen und südlichen Bundesländern aufgetreten sind, ist nun auch Oberösterreich – im Bezirk Steyr-Land – erstmals betroffen. Das hat Thomas Hain, Landesveterinärdirektor von Oberösterreich, am Mittwoch in einer Aussendung bestätigt.
Eine klinische Symptomatik sei dabei nicht beobachtet worden, sondern sei die Feststellung bei einer Routine-Blutuntersuchung im Rahmen des Blauzungenkrankheit-Überwachungsprogramms erfolgt.
Dabei wurde das Blauzungenvirus Serotyp 4 (BTV-4) bei zwei klinisch gesunden Rindern aus zwei verschiedenen Betrieben diagnostiziert.
Stechmücken als Virenüberträger
Die Blauzungenkrankheit ist eine Viruserkrankung der Rinder, Schafe, Ziegen, sowie kamelartiger - und wildlebender Wiederkäuer, die durch Gnitzen (kleine Stechmücken) übertragen wird und weltweit vorkommt. "Aufgrund des Übertragungsweges muss damit gerechnet werden, dass sich die Krankheit weiter ausbreitet", schreibt Hain, der auch versichert: "Für Menschen besteht keine Gefahr."
Die Blauzungenkrankheit ist gemäß EU-Tierseuchenrecht eine Tierseuche der Kategorie C und gehört damit zu den handelsrelevanten Tierseuchen, fährt der Landesveterinärdirektor fort.
In Europa breite sich derzeit insbesondere der Serotyp 3 rasant aus, der zu besonders schwerwiegenden klinischen Symptomen bei den betroffenen Tieren führt. Eine Impfung gegen den Serotyp 3 könne die Infektion nicht gänzlich verhindern, führe jedoch zu einer deutlichen Milderung der Symptome, sagt Hain.
Die beiden betroffenen Betriebe im Bezirk Steyr Land werden behördlich gesperrt. Vorerst dürfen für zwei Wochen keine Tiere heraus- oder hineingebracht werden. Bisher gibt es in beiden Betrieben keine erkrankten Tiere. Sollten doch Krankheitssymptome auftreten, müssen die Tiere behandelt werden.