Wohnbau: Klima und Energie beschäftigen die Forschung
Mit explodierenden Energie- und Heizkosten, dazu klimatisch bedingt immer mehr Hitzetage im Sommer ist der Wohnbausektor konfrontiert.
Wertvolle Erkenntnisse und Empfehlungen zu diesen Themen liefert die NÖ Wohnbauforschung der Landespolitik zu. Die hat mit der Förderung von jährlich 4.000 Wohnungen im großvolumigen Wohnbau und 2.000 Eigenheimen ein wichtiges Steuerungselement punkto Leistbarkeit und sinnvoller Bauphysiologie in Händen.
Erfolgsmodelle
Pro Jahr werden fünf bis acht Forschungsprojekte der Wohnbauträger gefördert. Ausgewählt werden die eingereichten Projekte, von der NÖ Wohnbauforschung seit 30 Jahren.
„In diesen Zeitraum wurden 229 von 440 eingereichten Projekten bewilligt“, berichtete der zuständige Landesrat Martin Eichtinger (ÖVP). Damit wurden 66 Prozent der Anträge verwirklicht, was einem Fördervolumen von 15 Millionen Euro entspricht. Eine höchst erfolgreiche Basis mit Daten und Fakten habe die Wohnbauforschung etwa bei neuen Wohnformen für Senioren und junge Menschen geschaffen.
Der Landesrat betont, ass begleitetes und junges Wohnen Erfolgsmodelle seien. Beim jungen Wohnen wurden und werden seit 2006 2.327 Wohnungen gebaut, wobei 1.543 bereits bezogen seien. Für junge Menschen unter 35 Jahren sei die Möglichkeit mit „lediglich“ 4.000 Euro Eigenkapital zu einer eigenen Wohnung zu kommen ein Hit. Ein Baurechtsmodell verhindert dabei, dass für die geförderten Jugendwohnungen der Grundstückspreis in die Miete miteinberechnet wird.
Schwerpunkte
Als Schwerpunkte für 2023 stellte der mit der Wohnbauforschung befasste Wissenschaftler Andreas Windsperger vom Institut für industrielle Ökologie die Themen Klimafitness, Ökologie und alternative Energienutzung von den Baustoffen bis zur Heizung, Bauökonomie und -kostenreduktion vor.
Unter den Titeln „Ökosystem Siedlung“ oder „Grün statt Grau“ laufen Projekte zur Kühlung, Begrünung und Vermeidung von Versiegelung im Außenbereich – Stichwort begrünte Parkplätze – der Wohnanlagen. Geforscht wird auch zur Effektivität zentraler und dezentraler Heizsysteme, zu thermischer Bauteilaktivierung und zur Verwendung von Überschussstrom aus Windkraftanlagen für Heizung, Kühlung und Warmwasserbereitung.
Nicht zuletzt laufe auch ein Projekt zum Thema Versorgung von Wohnhäusern im Black-Out-Fall, berichtete Windsperger weiters.