Chronik/Niederösterreich

Windpark-Leitungsbau unter Purzelkamp im Naturschutzgebiet geht weiter

Der Start der Bauarbeiten rund um den neuen Windpark in Grafenschlag im Bezirk Zwettl hat in der Vorwoche für Aufregung gesorgt. Links und rechts neben dem Purzelkamp wurden Künetten gegraben. Es handelte sich laut W.E.B Windenergie AG-Sprecherin Beate Zöchmeister um Vorarbeiten für die Zuleitung vom Windpark zum nächstgelegenen Umspannwerk. Kritik wurde (erneut) laut, es gab wie berichtet eine Anzeige von Gegnern des Projekts bei der Bezirkshauptmannschaft Zwettl und bei der Umweltanwaltschaft.

Der Purzelkamp, der zum Naturschutzgebiet Waldviertler Teich-, Heide- und Moorlandschaft gehört, muss für die Leitung gequert werden - das passiert unterirdisch. Und genau diesbezüglich ist ein gerichtliches Verfahren anhängig, angestoßen durch die Naturschutzorganisation Pro Thayatal.

Betrieb ohne Entscheidung möglich

Aber auch für dieses Stück der Zuleitung gebe es laut W.E.B eine Genehmigung. "Gegen die eine Beschwerde eingelegt wurde. Eine Entscheidung ist noch ausständig", erklärt Zöchmeister. Weil nun ausgerechnet dort schon gebaut wird, werfen Bürgerinitiativen der W.E.B rechtswidriges Handeln vor, die W.E.B wiederum dementiert. "Wir handeln auf Basis einer gültigen Genehmigung. Deswegen werden in den nächsten beiden Tagen die Bohrungen unter dem Purzelkamp wie geplant gemacht", so Zöchmeister. Der Windpark könne sogar ohne behördliche Entscheidung über die Beschwerde in Betrieb gehen, sollte er zuvor fertiggestellt werden.

Bei der Bürgerinitiative Unsere Heimat spricht man von einer "Vorgehensweise mit System", ist die Leitung erst einmal gebaut, werden die Behörden eher geneigt sein, der Beschwerde nicht stattzugeben.