Chronik/Niederösterreich

Achtersee als großer Zankapfel

Ein riesiges Naturjuwel am Stadtrand von Wiener Neustadt lässt die Wogen hochgehen. Kaum ein Thema wurde in den vergangenen Monaten in der Stadt so emotional diskutiert, wie die Zukunft des Achtersees.

Bei der Neugestaltung des Sees prallen die Interessen von Hundebesitzern, Naturliebhabern sowie der leidgeplagten Anrainer aufeinander. Bürgermeister Bernhard Müller und die Politik steht in der heiklen Angelegenheit zwischen den Fronten. Bei einer Bürgerversammlung am kommenden Freitagabend soll die Nachnutzung des Areals entsprechend diskutiert werden.

Wie vom KURIER berichtet, muss das Gewässer aufgrund wasserrechtlicher Bestimmungen des Landes vertieft und daher ausgebaggert werden. Die Kosten belaufen sich auf knapp eine Million Euro. Nachdem die Gemeinde bekanntlich aus Kostengründen das Ungar- und das Volksbad geschlossen hat, prüft die Stadt derzeit die Möglichkeit, den See zu einem offiziellen Badeteich zu machen. Das Areal wurde in den vergangenen Jahren ohnedies verbotener Weise von Badegästen gestürmt, was auf Grund fehlender Toiletten und Abfalleimer zu einem veritablen hygienischen Fiasko führte.

Parkkarten

Aber auch die Verkehrssituation war mehr als bedenklich. Wegen der vielen wild parkenden Badegäste mussten in der angrenzenden Wohnsiedlung sogar Anrainer-Parkkarten vergeben werden. „Vor diesen Tatsachen wollen und können wir die Augen nicht verschließen. Deshalb arbeiten wir im Moment an einer raschen und guten Lösung, sowohl für die Anrainer als auch für die Badegäste und die Natursuchenden“, erklärt Müller.

Von einer Anrainerinitiative wurde auf der Internetseite www.achtersee.at ein Zukunftsdialog gestartet. Anrainer, Hundebesitzer und Badegäste wollen bei der Neugestaltung des Sees mitreden. Die Hundebesitzer verlangen, dass das Areal eine Freilaufzone für ihre Vierbeiner wird.

Dagegen protestieren vor allem Anrainer und Familien mit Kindern, die sich durch die jetzt schon frei laufenden Tiere gestört fühlen. „Es prallen in der Sache einfach die verschiedensten Interessen aufeinander“, so eine Anrainerin des Sees.

Die Bürgerversammlung am kommenden Freitag um 18.30 Uhr in der Dr. Fred Sinowatzschule am Anemonensee verspricht daher jede Menge Zündstoff.