Chronik/Niederösterreich

Weniger Geld im Börsel

Exakt 1931 Euro. Das ist laut aktueller Einkommensanalyse der Arbeiterkammer NÖ (AKNÖ) das monatliche Brutto-Medianeinkommen der Niederösterreicher im Jahr 2012. Zwar ist das Einkommen um 51 Euro höher, als noch 2011, aber nur auf den ersten Blick. Denn berücksichtigt man Inflation, Einkommenssteuer und Sozialversicherung, bleiben den nö. Arbeitnehmern in Summe 6 Euro weniger im Börsel, als noch im Jahr davor. Weil die Preise stärker gestiegen sind, als das Einkommen, können sich die Niederösterreicher weniger um ihr Geld leisten. Im bundesweiten Vergleich liegt Niederösterreich damit an fünfter Stelle.

Am höchsten ist das Einkommen im Bezirk Amstetten mit 2094 Euro. Grund dafür sind die vielen Industriebetriebe. 44 Prozent der Beschäftigten sind im verarbeitenden Gewerbe tätig. Am wenigsten verdient man Bezirk Hollabrunn, nämlich nur 1478 Euro pro Monat. Ausschlaggebend dafür ist der hohe Anteil an Land und Forstwirtschaft im Bezirk.

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Eklatant sind auch die Einkommensunterschiede zwischen Männern und Frauen. Während das Brutto-Medianeinkommen der Männer im Jahr 2012 bei 2238 Euro lag, verdienten Frauen nur 1486 Euro. Zwar hat sich laut Arbeiterkammer der Verdienst der Frauen jenem der Männer von 2011 auf 2012 um 0,2 Prozent angenähert, trotzdem würden Männer und Frauen demnach erst in 168 Jahren gleich viel verdienen.

Höhere Kaufkraft

Und obwohl sich die Niederösterreicher laut der AK-Analyse weniger leisten können, muss sich der Handel laut der neuen Kaufstromanalyse des Landes und der Wirtschaftskammer keine Sorgen machen. Den Niederösterreichern stehen jährlich 8,5 Milliarden Euro zum Einkaufen zur Verfügung. Im Vergleich zu 2006 ist das ein Plus von 6,6 Prozent beim Kaufkraftvolumen. Das erkläre sich mit einer gestiegenen Einwohnerzahl, heißt es in der Studie. Und es sei gelungen, benachbarten Regionen Einkaufsgäste abzuluchsen. Diese geben hierzulande nämlich mit 1,7 Milliarden Euro um 400 Millionen mehr aus, als die Niederösterreicher in den benachbarten Bundesländern lassen (1,3 Mrd. Euro). Auch die Niederösterreicher kaufen lieber im eigenen Bundesland ein: Von 100 Euro geben sie 82 Euro im eigenen Bundesland aus. Trotzdem bleibt ein Wermutstropfen: Online-Shopping wird beliebter. Bereits 10,6 Prozent der Einkäufe von Kleidung, Elektro-und Sportartikeln, sowie Schuhen finden online statt.