Chronik/Niederösterreich

Vierjähriger starb: Busfahrer aus NÖ vor Gericht

Auf der Rückfahrt von einer Sprachreise ist am 30. Oktober 2015 in Thüringen ein Reisebus mit Schülern und Lehrern verunglückt. Dabei starb ein Bub, die anderen Passagiere - Jugendliche und Erwachsene - erlitten zum Teil schwere Verletzungen. Ab Donnerstag muss sich der Unglücksfahrer aus Niederösterreich vor dem Amtsgericht Weimar verantworten.

Überholmanöver

Dem 37-Jährigen wird fahrlässige Tötung und Körperverletzung vorgeworfen. Der Lenker des oberösterreichischen Busses soll mit überhöhter Geschwindigkeit einen Lastwagen überholt haben. Nach dem Manöver kam der Bus von der Autobahn ab, raste in eine Böschung und kippte um. Im Fahrzeug saßen Achtklassler einer evangelischen Schule aus Sachsen, die sich auf der Heimreise von einem Englandtrip befanden. Für einen Vierjährigen war es eine Fahrt in den Tod - die Helfer konnten den Sohn einer Lehrerin nicht mehr retten.

Dutzende Verletzte

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59 Jugendliche und fünf Erwachsene wurden verletzt. Mehr als 20 der Businsassen trugen schwere Verletzungen wie Schädel-Hirn-Traumata und Knochenbrüche davon. Die Jugendlichen und ihre Betreuer sind in dem Prozess vor dem Schöffengericht in Weimar als Zeugen geladen. Der Busfahrer selbst - gegen den im Frühjahr 2016 Anklage erhoben wurde - kam bei dem Unfall mit leichten Blessuren davon. Der 37-Jährige hatte laut Staatsanwaltschaft ausgesagt, sich nicht an das Unfallgeschehen erinnern zu können.

Gutachten

Bei dem Prozess soll auch ein Sachverständiger gehört werden. Nach früheren Angaben der Staatsanwaltschaft wirft ein Gutachten dem Niederösterreicher Fehlverhalten vor. Für das Verfahren sind bis Mitte März zunächst drei Termine anberaumt. Die ersten Zeugen sollen bereits am Donnerstag befragt werden.