Chronik/Niederösterreich

Vier Leichen und noch kein Täter in Sicht

Drei Mordfälle, vier Leichen und noch kein Täter: Niederösterreichs Mordermittler stecken derzeit vor keiner leichten Aufgabe. Der ermordete 59-jährige Serbe, der mit abgetrennten Beinen im Wienerwald bei Gablitz gefunden wurde, ist bereits das vierte Mordopfer in Folge, zu dem es keine Hinweise auf den Mörder gibt.

Die Spezialisten des nö. Landeskriminalamtes sind derzeit gezwungen, gleich in drei Fällen parallel zu ermitteln. Begonnen hat die Serie mit dem Doppelmord an einem Pensionisten-Ehepaar im Mostviertel im vergangenen Dezember. Der 76-jährige Gerhard Neugebauer  wurde erschlagen und seine 80-jährige Ehefrau Erika mit 20 bis 25 Messerstichen in Gesicht und Hals getötet. Trotz intensiver Erhebungen gibt es weder einen Verdächtigen noch eine heiße Spur.

Keine Gegenwehr

Anfang April gab es bereits den nächsten Mord an einer Pensionistin. Die 58-jährige Sigrid Henrich wurde in einer Blutlache in ihrer Wohnung in Schwechat gefunden. Todesursache waren harte Schläge gegen den Kopf. Die nö. Tatort-Spezialisten konnten zahlreiche Spuren in der Wohnung sichern, diese werden zurzeit aber noch im Labor ausgewertet. Auch in dieser Causa sei man von einer Klärung noch weit entfernt, so die Ermittler. Während auf Hochtouren in beiden Fällen gearbeitet wurde, fand ein Spaziergänger vergangenen Donnerstag im Wienerwald bereits das nächste Opfer. Bei der abgelegten Leiche ohne Beine handelt es sich, wie berichtet, um  den Serben Milenko Marinkovic der zusammen mit seiner Frau in Wien lebte. Er galt seit dem 30. März als abgängig. „Wie man sich denken kann, sind die Hinweise zum Verschwinden nach einem Monat äußert dürftig", erklärt Leopold Etz vom nö. Landeskriminalamt (LKA). Der Chefinspektor der Mordgruppe hofft, dass der verschwundene Wagen des Getöteten bald gefunden wird und eine neu Spur liefert. Es handelt sich um einen schwarzen Toyota RAV 4, Kennzeichen W-VRCIN1.

Fest steht seit der Obduktion, dass das Opfer ohne Anzeichen auf Gegenwehr erschlagen wurde. Die Beine wurden vermutlich abgetrennt, um die Leiche einfacher transportieren zu können. Eingewickelt war der Tote in eine Plastikplane, die mit elastischen Bändern verschnürt war. Hinweise an das LKA (059133-30-3333). „Es ist eine schwierige Ausgangslage. Wir hoffen aber bald auf ein Erfolgserlebnis", so Etz.