Chronik/Niederösterreich

Nach Affäre Neustart für Elternverein

1666 als Jesuitenkolleg gegründet, gehört das Gymnasium Babenbergerring in Wiener Neustadt zu den ältesten allgemeinbildenden höheren Schulen in NÖ. Besonders Stolz ist man in der Bildungsschmiede auf den ausgezeichneten Ruf. Dieser hat durch eine hochnotpeinliche Veruntreuungs-Affäre Schrammen abbekommen. Wie vom KURIER berichtet, steht der Wiener Neustädter Rechtsanwalt Wolfgang A., 43, in Verdacht, als Obmann des Elternvereins 102.000 Euro veruntreut zu haben. Nachdem er auch Klienten in seiner Kanzlei um 60.000 Euro geprellt haben soll, legte der Anwalt aus eigenen Stücken seine Berufsberechtigung nieder. Staatsanwaltschaft Wr. Neustadt und Kriminalpolizei ermitteln.

Auch an der Schule ist man um Aufklärung und Transparenz bemüht. Einen wichtigen Schritt dazu hat der Elternverein des Gymnasiums gesetzt. In einer außerordentlichen Generalversammlung wurde der bisherige Obmann-Stellvertreter entlastet und ein neuer Vorstand gewählt.

Neue Vorsitzende ist die bekannte Wr. Neustädter Richterin, Birgit Borns, ihr Stellvertreter der Unternehmer Marius Michalitsch. „Wir haben sofort die Statuten des Vereins geändert. Zuletzt war nur alle vier Jahre eine Generalversammlung, jetzt im Jahresrhythmus. Außerdem gibt es bei den Bankkonten nur noch das Vier-Augen-Prinzip“, erklären die Beiden im Gespräch mit dem KURIER.

Keine Schulden

Trotz der gewaltigen Summe die fehlt, sei es gelungen den Verein schuldenfrei zu übernehmen. Der Hauptgläubiger, eine große Computerfirma über die beispielsweise die Kopieranlagen angeschafft wurden, hat einen wesentlichen Teil der Schulden erlassen. „Außerdem gab es Spenden von Firmen, der Wr. Neustädter Sparkasse und über 4000 Euro von Eltern“, so Borns. Der Verein werde seinem ureigenen Zweck nachkommen und die Schüler bestmöglich unterstützen.
Bereits am 21. Juni steht das große Sommerfest an der Schule an – eine wichtige Einnahmequelle für den Elternverein.