Chronik/Niederösterreich

Tödlicher Böller-Unfall in NÖ wird ein Fall für den Staatsanwalt

Nach dem schweren Pyro-Unfall in der Silvesternacht in Ternitz (Bezirk Neunkirchen) hat die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt Ermittlungen wegen des Verdachts der grob fahrlässigen Tötung sowie der fahrlässigen Körperverletzung aufgenommen. Gerichtet seien die Erhebungen gegen unbekannte Täter, sagt Behördensprecher Erich Habitzl auf KURIER-Nachfrage. "Es geht um alle Unterstützungshandlungen vom Kauf bis zur Zündung." Sämtliche Beteiligten würden als Zeugen einvernommen.

So gelte es beispielsweise auch zu klären, welche verwaltungsrechtlichen Vorschriften verletzt wurden. "Denn für das Zünden bestimmter Sprengkörper sind auch bestimmte fachliche Qualifikationen erforderlich", so Habitzl.

Bei der Kugelbomben-Explosion wurde ein 18-Jähriger getötet, ein Gleichaltriger schwebt in Lebensgefahr.

Obduktion angeordnet

Habitzl zufolge wurde seitens der Staatsanwaltschaft auch eine Obduktion angeordnet. Gewartet werde zudem auf Ergebnisse des Polizeiberichts. Bis Resultate vorliegen, werde es aber noch einige Zeit dauern, betonte der Sprecher.

Laut Polizei waren am Dienstag weiterhin mehrere Einvernahmen ausständig. Noch nicht vollständig geklärt war deshalb auch die Herkunft der in St. Johann am Steinfelde, einer Katastralgemeinde von Ternitz, in der Silvesternacht verwendeten Kugelbomben. Es handelte sich um Feuerwerkskörper der Kategorie F4. Ein Exemplar zündete zu früh und verletzte den 18-Jährigen tödlich. Ein Gleichaltriger war am Dienstag weiter in überaus kritischem Zustand, zwei Teenager erlitten Blessuren.

16-Jähriger weiter in Lebensgefahr

Ebenfalls in Lebensgefahr war am Dienstag ein 16-Jähriger nach einem Böllerunfall in der Silvesternacht in Lichtenau im Waldviertel (Bezirk Krems). Er hatte den Pyro-Gegenstand alleine gezündet, weitere Personen waren nicht anwesend. Den verwendeten Böller der Kategorie F4 hatte der Jugendliche im November illegal in Tschechien gekauft.