Chronik/Niederösterreich

Startschuss bei Med-Austron

Für viele todkranke Krebspatienten ist es der letzte Hoffnungsschimmer. In etwas mehr als zwei Jahren sollen im neuen Med-Austron Therapie- und Krebsforschungszentrum in Wiener Neustadt die ersten Patienten behandelt werden. Gestern, gab es im funkelnagelneuen Therapiezentrum erstmals Grund zum Feiern. Nach der Übersiedlung des Personals in das Headquarter stand die Einweihungsfeier und ein Rundgang durch das hochmoderne Zentrum am Programm.

In nur 18 Monaten wurde für die Baukosten von 55 Millionen Euro ein 200.000 Tonnen schwerer Gebäudekomplex im Ausmaß von drei Fußballfeldern auf die grüne Wiese gestellt. Die Büros und Verwaltungsräume wurden dieser Tage bezogen und in den künftigen Therapie- und Bestrahlungsräumen wird eifrig gearbeitet. Das Herzstück des Zentrums, der riesige Teilchenbeschleuniger der im Schweizer Forschungszentrum Cern entwickelt wurde, wird ab kommenden Mai eingebaut, erklärt Med-Austron-Geschäftsführer Bernd Mößlacher. Erste Mitarbeiter aus dem Cern sind bereits in Wiener Neustadt, um mit der Arbeit zu beginnen. Im Beschleuniger werden Protonen und Kohlenstoffionen so konzentriert, dass Tumore im Inneren des Körpers punktgenau befeuert werden können, ohne dabei umliegendes Gewebe zu zerstören.

Roboter

Als Meilenstein bezeichnet Mößlacher das soeben entwickelte Positionierungssystem für die Patienten. Da die Bestrahlung haargenau erfolgen muss, bringt ein Roboter eine Trage, auf der die Krebspatienten liegen, vollautomatisch in die gewünschte Position. „Med-Austron ist erst das vierte derartige Zentrum weltweit und hat demnach auch ein Alleinstellungsmerkmal in Europa, nämlich die nicht-klinische Forschung. Am Forschungssektor spielen wir damit international ganz vorne mit“, sagte Aufsichtsrats-Vorsitzender Klaus Schneeberger bei der Housewarming-Party am Mittwoch.

Im Jänner wird die Öffentlichkeit bei den Tagen der offenen Türe die Möglichkeit haben, die Therapie und das Zentrum ganz genau kennenzulernen. „Wir wollen zeigen, wie sinnvoll hier das Steuergeld investiert wurde“, sagt Schneeberger.

In Summe verschlingt das Projekt rund 200 Millionen Euro.