Chronik/Niederösterreich

St. Pölten: Auto-Kunstkino soll den Kultursommer retten

Der Kunstbetrieb ist eine Branche, die von der Corona-Krise besonders hart getroffen wurde. Doch so leicht lassen sich die Veranstalter und Kulturschaffenden nicht unterkriegen. Mit neuen Konzepten versuchen sie, trotz der dramatischen Umstände ein Angebot zu schaffen.

Blockbuster

In St. Pölten startet deshalb am 29. Mai das Auto-Kunstkino. Und zwar auf dem Areal des Veranstaltungszentrums (VAZ), wo eigentlich das Frequency-Festival über die Bühne gehen hätte sollen.

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Nun also Kino, die Filme werden auf eine riesige Video-Wall projiziert. In Zusammenarbeit mit dem Megaplexx-Kino werden nicht nur Blockbuster, wie „Die Eiskönigin 2“, „Der König der Löwen“, „Joker“ oder „Bohemian Rhapsody“ gezeigt, es wird auch zahlreiche Live-Auftritte von bekannten Künstlern geben.

Unter anderem wird Kinderliedermacher Bernhard Fibich auftreten, am 5. Juni steht Alexander Goebel auf der Bühne. Am 3. Juli verzaubern die Mental-Magier Thommy Ten und Amélie van Tass das Publikum, zuvor wird ein Filmmitschnitt ihrer letzten Show „Einfach zauberhaft!“ zu sehen sein.

Neues Format

„Es ist uns ein wichtiges Anliegen, den Kulturbetrieb so schnell wie möglich wieder in Gang zu setzen und so den Künstlern, damit aber auch der ganzen Kultur-, Tourismus- und Freizeitwirtschaft ebenso wie dem Publikum wieder eine Perspektive zu geben“, betont Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner.

Neues Format

Begeistert von dem Projekt zeigt sich auch Bürgermeister Matthias Stadler. „Die Stadt musste diverse Großveranstaltungen wie etwa das Sommerfestival am Rathausplatz oder das Bluesfestival am Ratzersdorfer See absagen. Auch das Frequency-Festival kann nicht stattfinden. Umso erfreulicher ist es, dass mit dem Auto-Kunstkino ein völlig neues Format geschaffen wurde.“

Auf die Sicherheit des Publikums wird bei den 94. Abendvorstellungen bis 30. August großer Wert gelegt. So wird etwa das Essen per Golfcart zum Auto gebracht.

Streit in Tirol

Nicht so harmonisch in Sachen Autokino geht es derzeit hingegen in Tirol zu. Dort haben die Innsbrucker Grünen das Autokino als „längst überholtes Relikt“ bezeichnet.