Chronik/Niederösterreich

Spielplatz in Luft aufgelöst

Die Mitglieder des Verschönerungsvereins im Kremser Ortsteil Gneixendorf wollten ihren Augen nicht trauen: Der gesamte Spielplatz, den sie mit Vereinsgeld eingerichtet hatten, hatte sich in Luft aufgelöst. Weil bereits in der Vergangenheit einzelne Spielgeräte verschwunden waren, erstatteten sie auch gleich Diebstahlsanzeige bei der Polizei. Erst Tage danach klärte sich die Angelegenheit: Ein übereifriger Arbeiter hatte den Platz im Rahmen der Vorbereitung für eine Baustelle geräumt. Inzwischen hat sich die Aufregung gelegt und der Verein ist hoch zufrieden, weil er großzügig entschädigt wurde.

Missgeschick

„Uns wurden schon früher Spielgeräte gestohlen", erzählt Vereinsobmann Günter Bohrn nach dem Vorfall. Deshalb  hätte man auch die Polizei informiert, als verblüffte Eltern eines Morgens vor dem vollkommen leer geräumten Platz gestanden sind. Entsprechend groß war die Aufregung. Erst später habe sich heraus gestellt, dass ein peinliches Missgeschick geschehen war. Das gibt Alfred Graf, Vorstand der großen Kremser Wohnbaugesellschaft Gedesag, auch unumwunden zu.

 

Übereifrig

„Mitarbeiter von Erdbewegungsfirmen sind selten so übereifrig", sagt er rückblickend und berichtet dem KURIER: Da auf dem Areal, das an den Spielplatz angrenzt,  die Errichtung zahlreicher Wohnhäuser vorbereitet wird, hat ein Arbeiter die Spielgeräte entfernt, um Platz zum Rangieren zu schaffen.

„Er hat grundsätzlich auf unserem Plan richtig gelesen, dass der Platz zu dem von uns erworbenen Areal gehört", erklärt  Graf. Allerdings habe zu diesem Zeitpunkt  leider niemand gewusst, dass für die Parzelle ein Nutzungsvertrag der Gemeinde  mit dem Verein,  der den Spielplatz betreut,  besteht.

„Ich habe mich entschuldigt und für Ersatz gesorgt. Wir schaffen alle Geräte neu an, obwohl manche schon in die Jahre gekommen waren. Aber ich möchte nicht kleinlich sein. Außerdem haben wir einen neuen Platz auf einem Grund, für den wir die Kaufoption haben, zur Verfügung  gestellt. Der liegt auch weiter weg von der Baustelle und ist dem Lärm und Staub nicht ausgesetzt ist", betont Graf. „Fehler können überall passieren. Entscheidend ist für mich, wie man damit umgeht. Das war aus meiner Sicht vorbildlich", lobt Vereinsobmann Bohrn die Vorgangsweise der Baugesellschaft.