Chronik/Niederösterreich

Soldaten kämpfen gemeinsam um den Erhalt ihrer gefährdeten Kaserne

"Wir werden alles unternehmen, was in unserer Macht steht – und an einem Strang ziehen, um eine Schließung der Radetzky-Kaserne Horn zu verhindern", sagt Josef Schütz. Der Chef der Personalvertretung und seine Kollegen aller Fraktionen haben die Nase voll davon, dass "ihre" Kaserneder KURIER berichtete – wieder einmal als Schließungskandidat gehandelt wird. Im KURIER-Gespräch erklären sie ihren Standpunkt.

Unrichtig

"Ständig wird von Stadtkasernen gesprochen, die man nicht mehr will. Die Horner ist gar keine. Wir liegen am Stadtrand und haben eine neue, leistungsfähige Anbindung an die Umfahrung, müssen also nicht durch die Stadt fahren", betont Schütz. Außerdem würden Gerüchte über den angeblich schlechten Zustand der Gebäude verbreitet. "Wir haben alle Anlagen saniert. In den vergangenen 20 Jahren wurden an die acht Millionen Euro investiert. Das alles war nur durch den enormen Einsatz des Personals möglich", betont der Gewerkschafter der christlichen Fraktion, und sein sozialdemokratischer Kollege Michael Nowak stimmt ihm entschieden zu.

Und wirklich: Beim Lokalaugenschein konnte sich der KURIER-Reporter davon überzeugen, dass sich die Anlagen auf dem zwölf Hektar großen Kasernengelände, das zusätzlich über ein gleich großes Übungsareal verfügt, in einem augenscheinlich guten, ja liebevoll gepflegen Zustand befinden.

"Von der Küche über den Einfahrtsbereich und die Werkstätten bis zur Hindernisbahn ist alles auf dem neuesten Stand", betont Schütz. Der mahnt, an die Schicksale der Familien der 170 betroffenen Heeresmitarbeiter in der Kaserne zu denken.

Bestürzung

"Die Bestürzung ist groß, denn wir hatten gehofft, dass diese Bedrohung vorbei ist", sagt Schütz. Insgesamt sei das Bundesheer mit rund 1000 Mitarbeitern einer der stärksten Arbeitgeber im Waldviertel. "Hier bekommt man das Personal viel leichter als im Speckgürtel um Wien, trotzdem will man die Anlagen dort konzentrieren", kritisiert Schütz. Gemeinsam mit seinen Kollegen hofft er auf weitere kräftige Unterstützung der Politik für den Erhalt des Standortes.

Die Stellungnahme aus dem Verteidigungsministerium lautet: Der Generalstab habe ein Einsparungskonzept erarbeitet, das dem Minister vorliegt. Der wird im Oktober bekannt geben, was davon umgesetzt wird.