Chronik/Niederösterreich

Siebenkampf in einer Stunde, Zehnkampf in zehn Minuten

„Es ist sicher ein ganz besonderes Sportereignis, eine Weltpremiere, eben.“

Michael Hofer, Obmann des Leichtathletikvereins LCA in Amstetten, und seine 35 Helfer fiebern dem kommenden Donnerstag entgegen. Da werden sich ab 18 Uhr drei der weltweit besten Siebenkämpferinnen im Amstettener Stadion einen einzigartigen Wettkampf liefern. Österreichs Hallenvizeweltmeisterin Ilona Dadic, die Junioren-Vizeweltmeisterin Sarah Lagger und die Schweizer U23-Europameisterin Geraldine Ruckstuhl wollen in ihrer Paradedisziplin, dem Siebenkampf, einen Wettkampf innerhalb nur einer Stunde abliefern.

Wohlgemerkt, ist der extrem fordernde Siebenkampf der Frauen bei traditionellen Meetings auf zwei Tage aufgeteilt. „Genau 365 Tage von dem Olympia-Start in Tokio wollen die drei Spitzenathletinnen ein Ausrufezeichen setzen“, schwärmt Hofer. Über den Österreichischen Leichtathletikverband und das Olympische Komitee lotste er das Sportspektakel nach Amstetten. Verena Preiner, Österreichs dritte Siebenkampf-Amazone in der Weltelite wird den Wettkampf verletzungsbedingt im ORF-Sport kommentieren.

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6000 Punkte

Die Ziele der startendenden Sportlerinnen sind hochgesteckt. Ilona Dadic will in der einen Stunde über 6000 Punkte erreichen. Zum Vergleich: Ihre Bestleistung liegt bei 6552, das Olympia-Limit für Tokio bei 6250 Punkten. „Es ist aber natürlich nicht ganz so einfach wie normal, denn niemand weiß, wie man sieben Bewerbe innerhalb einer Stunde verkraftet“, sagte sie bei der Präsentation des Events.

Mit Sicherheit wird die mentale Stärke der Athletinnen über den Erfolg entscheiden. Denn, wer sich schnell auf die Disziplinen umstellen kann und gleich beim ersten Versuch gute Resultate erzielt, kann zum nächsten Bewerb wechseln und spart Kräfte. Neben den Sprintbewerben, sind Hochsprung, Speerwurf oder das Kugelstoßen völlig andere Herausforderungen. Der abschließende 800 m Lauf muss jedenfalls noch innerhalb der einen Stunde gestartet werden.

Sicherheit

Im Stadion wird unter Coronabedingungen Platz für über 400 Zuseher geschaffen, kündigt Hofer an. Karten im Vorverkauf kosten sieben, an der Abendkassa zehn Euro.

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Weil wegen der Gefahr durch Corona-Infektionen die großen Meetings abgesagt sind, sorgt Österreichs bester Zehnkämpfer Dominik Distelberger aus Purgstall eben für selbst für eine Herausforderung. Am 30. Juli will er in Wien einen Weltrekord schaffen und die zehn Bewerbe seiner Disziplin in zehn Minuten absolvieren. Die Anforderungen an Körper und Gesit werden enorm sein. Allein bei den Läufen geht es über 100, 400, 110 Meter Hürden und zum Abschluss über 1.500 Meter. Dieser Lauf muss noch innerhalb der zehn Minutenfrist starten. Konzentration ist bei den technischen Disziplinen, wie dem Hochsprung oder Stabhochsprung gefragt. Fehlstarts und die Wiederholung von Versuchen würden das Zeitkonto belasten. Zeit sparen will Distelberger indem er mit Hilfe eines Autos zu den einzelnen Disziplinen gebracht wird.