Chronik/Niederösterreich

Schimmelpilz auf Intensivstation wird entfernt

Nach der Evakuierung der Intensivstation des Landesklinikums Baden wegen Schimmelbefalls laufen seit Donnerstag die Sanierungsarbeiten. Sechs zum Teil intubierte und beatmete Patienten mussten am Mittwoch, wie berichtet, in andere Spitäler verlegt werden, nachdem das Personal an einer Zwischendecke des Medikamentendepots auf der Abteilung eine feuchte Stelle wahrgenommen hatte.

"Es handelte sich um einen halben Quadratmeter großen Fleck. Als man dahinter nachgesehen hat, entdeckte man den Schimmelbefall", erklärt Bernhard Jany von der nö. Landesklinikenholding beim Lokalaugenschein des KURIER auf der gesperrten Station.

Luftkeim-Messung

Da auf einer Intensivstation ausschließlich schwer immungeschwächte Patienten untergebracht sind, wurde als Vorsichtsmaßnahme die Evakuierung der Abteilung veranlasst. Laut dem ärztlichen Leiter des Spitals, Johann Pidlich, bestand zu keiner Zeit eine Gesundheitsgefährdung der Patienten – das Medikamentendepot ist räumlich von den Intensiv-Behandlungszimmern getrennt. Absolute Sicherheit sollen nun Luftkeim-Messungen bringen. Die Ergebnisse liegen in den kommenden Tagen vor. Mit den Untersuchungen wurde Sanierungs- und Schimmel-Experte Peter Schütz beauftragt. Mehrmals pro Jahr muss er zu ähnlichen Zwischenfällen in Krankenhäuser ausrücken. Meistens sind es feucht gewordene Gipskartonplatten, die zu Schimmelbefall führen.

Mit Unterstützung der Strabag-Umwelttechnik wurde eine doppelte Luftschleuse um das betroffene Medikamentendepot eingerichtet. Landessanitätsdirektorin Irmgard Lechner überprüfte persönlich die Maßnahmen. Die Sanierung des Schadens wird länger als eine Woche dauern, so lange bleibt die Station auch gesperrt. Nachdem der Schimmelbefall neben einem massiven Wasserschaden im Juni der bereits zweite grobe Missstand in dem neu gebauten Spital ist, werden nun auch Architekt und Generalplaner vonseiten der Klinikenholding in die Pflicht genommen. Sämtliche Schäden fallen in die Gewährleistung, heißt es.

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