Chronik/Niederösterreich/Sankt Pölten

Pläne fix: Erster Blick in den neuen Landtagssitzungssaal in NÖ

Der Baustart für die Sanierung von Niederösterreichs Landtagssitzungssaal in St. Pölten wird im ersten Quartal 2026 erfolgen. 

Von einer elfköpfigen Jury als Siegerprojekt für die Gestaltung auserkoren wurde der Entwurf des Architekten Gunther Palme, der u.a. eine Drehung des farblich dann in Sand- und Grautönen gehaltenen Raumes um 180 Grad vorsieht.

Der Kostenrahmen von 11,2 Millionen Euro werde eingehalten, unterstrich Landtagspräsident Karl Wilfing (ÖVP) am Dienstag.

Kernpunkte des Projekts sind die Herstellung der Barrierefreiheit sowie eine technische und thermische Sanierung für den im Mai 1997 mit der ersten Sitzung in Betrieb gegangenen Saal, skizzierte Wilfing bei einer Pressekonferenz im Forum Landtag in St. Pölten. 

Beschlossen wurde der Umbau durch den Landtag im diesjährigen März mit den Stimmen von ÖVP, FPÖ, Grünen und Neos, dagegen votierte damals die SPÖ. Während der Arbeiten wird der Leopoldsaal im St. Pöltner Landhaus als Ausweichquartier und Tagungsort dienen, die erste Sitzung im neuen Rahmen wird wohl im September 2027 in Szene gehen.

Für Wilfing soll der neue Raum für „Transparenz, Offenheit und Gleichheit“ stehen. Der Wiener Architekt Gunther Palme, dessen Entwurf nach einem zweistufigen europäischen Vergabeverfahren unter drei Vorschlägen ausgewählt worden war, habe dies „hervorragend umgesetzt“, befand der Landtagspräsident.

Drehung um 180 Grad

Vorgesehen ist der Raum nun als klassischer Plenarsaal, die Sitzreihen der Abgeordneten werden in einem Halbkreis angeordnet - „so wie es eigentlich in ganz Europa üblich ist“, sagte Palme bei der Pressekonferenz. Neben der Drehung des Saals um 180 Grad wird es auch eine Reduktion der Glasflächen geben. Gesetzt werde auf „helle und zurückhaltende Materialien“, konstatierte der Jury-Vorsitzende Christoph Reiter, gleichzeitig Leiter der Abteilung Gebäude- und Liegenschaftsmanagement des Landes NÖ.

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Geben wird es künftig eine umlaufende Besuchertribüne samt zentralem Eingang. Jede einzelne Reihe und die Galerie für die Gäste werden barrierefrei erschlossen, weiters erfolgt eine umfassende technische Erneuerung.

Versteigerung

Laut Reiter startet nach einer Sitzung des Nutzerbeirats am (heutigen) Dienstag die Vorentwurfs- und Entwurfsplanung. Die letzte Sitzung im bestehenden Plenum werde voraussichtlich im Dezember 2025 oder im Jänner 2026 stattfinden. Daraufhin soll der Landtag bereits im Ausweichquartier tagen. Die Fertigstellung des neuen Sitzungssaals ist dann für Sommer 2027 geplant. 

In Sachen Einrichtung soll vieles in den neuen Raum mitgenommen werden. Nicht mehr benötigte Gegenstände werden öffentlich versteigert, wurde angekündigt.