Chronik/Niederösterreich/Sankt Pölten

St. Pöltner Top-Friseur will Menschen in Not helfen

Der KURIER berichtet verstärkt aus der Landeshauptstadt St. Pölten. Wenn Sie über alle wichtigen Themen in der Stadt informiert bleiben wollen, dann können Sie sich hier oder am Ende des Artikels für den wöchentlichen Newsletter "Ganz St. Pölten" anmelden.

Muhammet Yüksel hat eine Idee. Der 27-Jährige, der nach der Hauptschule mit der Friseurlehre begann und nun seit mittlerweile zwölf Jahren in der Branche tätig ist, will Gutes tun.

Zeit nehmen

Yüksel steht im Salon „Sissi Bachinger“ im Süden der Landeshauptstadt St. Pölten und erzählt von seinem Vorhaben, das er so gerne umsetzen möchte. Er hat sogar schon einen Namen für sein Projekt: „Lasst uns mit einem Haarschnitt ein Lächeln ins Gesicht zaubern“.

Der St. Pöltner Top-Friseur will Jugendlichen mit Behinderungen, Kindern in Not aber auch alten Menschen in Heimen seine Dienste anbieten – und das völlig kostenlos. „Ich glaube, dass sich die Menschen freuen würden, wenn man sich für sie Zeit nimmt und ihnen dazu noch die Haare schneidet“, sagt er.

Selbstbewusstsein

Yüksel weiß, dass sich nicht jeder einen Besuch in einem Friseursalon leisten kann oder aus gesundheitlichen Gründen in der Mobilität eingeschränkt ist. „Für mich ist besonders wichtig, dass sich die Menschen wohl und wertvoll fühlen. Meine Absicht ist, diesen Menschen zu helfen und ihr Selbstbewusstsein zu stärken“, erzählt er.

Stellt sich die Frage, warum der 27-Jährige diese Idee noch nicht in die Tat umgesetzt hat? „Leider fehlen mir bislang die Unterstützer“, seufzt er.

Absage aus dem Rathaus

Bei der Stadt wurde der junge Mann bereits vorstellig. Im Rathaus lobte man das Projekt zwar in den höchsten Tönen, eine finanzielle Unterstützung gibt es bislang aber nicht.

„Ohne wird es aber nicht gehen“, sagt Yüksel. Der Grund: Diese besondere Hilfe wäre mit Fixkosten verbunden, die er nicht allein tragen kann. Fahrtkosten würden zum Beispiel anfallen oder auch Materialkosten. Wer helfen möchte, der kann sich unter johannes.weichhart@kurier.at melden. Wir werden die Informationen an Yüksel weiterleiten.

Der Friseur, der in Österreich in den vergangenen Jahren viel Positives erfahren hat, will nun etwas davon zurückgeben. „Meine Arbeit macht mir großen Spaß“, sagt er. Aber nicht nur das Thema Haare interessiert ihn brennend: Yüksel hat nebenbei bereits gemodelt und in der Türkei Schauspiel studiert.

Alle Inhalte anzeigen