Chronik/Niederösterreich/Sankt Pölten

Boom hält an: In St. Pölten ist man mit dem Radl da

Es ist eine Entwicklung, die eigentlich auch mit freiem Auge sichtbar ist, jetzt wurde sie aber mit Daten unterfüttert.

Es geht um das Thema Mobilität in der Hauptstadt. Eine Studie zeigt nun einen klaren Trend: In St. Pölten sind immer mehr Menschen mit dem Rad, zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs. Zusammengefasst wird diese Form der Fortbewegung auch als Umweltverbund bezeichnet.

Laut dieser Befragung, an der rund 1.000 Bürger teilgenommen haben, zeigt sich, dass immer mehr Menschen auf das Auto verzichten. Die Nutzung des Umweltverbundes ist seit 2018 von 45 auf 54 Prozent gestiegen, während der motorisierte Individualverkehr entsprechend um ein Sechstel zurückging, heißt es.

„Die St. Pöltner setzen immer häufiger auf nachhaltige Mobilität – ein wichtiger Schritt für unsere Vision einer lebenswerten und umweltfreundlichen Stadt“, berichtet Bürgermeister Matthias Stadler.

Es gibt noch genug Verbesserungspotenzial

Besonders in der City werden inzwischen 60 Prozent aller Wege aktiv mobil oder mit Öffis zurückgelegt. Erfreulich: Bei Einkaufs- und Arbeitswegen sind ebenfalls Veränderungen sichtbar: Die Nutzung von Fahrrad und Fußverkehr hat sich bei Arbeitswegen mehr als verdoppelt, 64 Prozent mehr Einkaufswege werden zu Fuß erledigt.

Ampelwartezeiten

Dennoch: Verbesserungspotenzial gibt es genug. Denn 44 Prozent der Autofahrten sind kürzer als fünf Kilometer. Würden nur 20 Prozent dieser Wege im Umweltverbund zurückgelegt werden, könnte das Ziel, bis 2034 einen Anteil von 58 Prozent für nachhaltige Mobilität zu erreichen, vorzeitig erfüllt werden, rechnet Manuel Hammel von der städtischen Verkehrsplanung vor.

Was die Befragten den Stadtverantwortlichen aber auch mit auf den Weg gaben, ist der Ruf nach Verbesserungen. Denn zu schmale Gehsteige oder Radwege, aber auch lange Wartezeiten an Ampeln würden oft den Umstieg auf „grüne“ Mobilitätsformen hemmen, so der Tenor. 

Zufrieden mit dem Ergebnis zeigt sich auch Maria Zögernitz von der Radlobby. „St. Pölten ist der lebende Beweis, dass Bevölkerungswachstum und Verkehrsentlastung in keinem Widerspruch stehen müssen.“