Betrunkener Mostviertler überrollte betrunkenen Mostviertler
Der Prozess läuft schon einige Zeit, da will es der Staatsanwalt genau wissen. "Herr Angeklagter, kann es sein, dass Sie ein Alkoholproblem haben?"
"Na", antwortet der 28-Jährige. "Ganz sicher?", lässt der Staatsanwalt nicht locker. "Na, ganz sicher", bekommt er als Antwort.
Ob das stimmt, lässt sich freilich nicht sagen. Klar ist, dass der Mostviertler aufgrund seines Alkoholkonsums bereits mehrmals Probleme bekommen hat. 2019 musste er Strafe zahlen, weil er mit 1,6 Promille durch die Gegend fuhr, am Mittwoch wurde ihm nach einem Alko-Unfall am Landesgericht St. Pölten gar der Prozess gemacht.
"Ich war ganz baff"
Der Vorfall passierte nach einem Feuerwehrfest im Bezirk Amstetten. Eigentlich, so der 28-Jährige, habe er an diesem 19. Mai gar nicht hinfahren wollen, er ließ sich dann doch überreden. Sieben Bier und fünf Bacardi Cola kippt der junge Mann im Festzelt, nach ein paar Stunden machte er sich Richtung Parkplatz auf.
Obwohl seine Wohnung auch zu Fuß erreichbar gewesen wäre, setzte sich der Mostviertler ans Steuer. Beim Ausparken überrollte er einen Mann, der auf der Abstellfläche in der Wiese lag. "Ich war ganz baff", erinnert sich der Angeklagte an den Moment. Ein Alkotest ergab 2,44 Promille.
Das Opfer erlitt schwere Verletzungen und hat bereits eine monatelange Reha hinter sich. "Ich kann mich an nichts mehr erinnern", gibt der 21-Jährige, der mit dem Angeklagten befreundet ist, bei der Verhandlung zu Protokoll. Verständlich, denn er war zuvor mit 2,8 Promille zum Parkplatz getorkelt.
Prozess wurde vertagt
Es gibt Zeugen, die behaupten, dass sich der 21-Jährige vor dem Unfall unter ein anderes Autos gelegt haben soll. Ob das tatsächlich stimmt, kann die Richterin aber bei diesem Prozess noch nicht klären. Deshalb soll eine weitere Person befragt werden, die sich am Festgelände befand. Der Prozess wird im September fortgesetzt.